Quälender Kopfschmerz - die wichtigsten Fragen und Antworten zur Migräne

Migräne hat in den letzten Jahrzehnten in den Industrieländern massiv zugenommen. Mehr und mehr Menschen sind betroffen und die quälende Krankheit beginnt immer früher: Schätzungsweise jeder zehnte Einwohner Deutschlands kennt Symptome einer Migräne aus eigener Erfahrung und weiß dabei auch, dass Migräne nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch die individuelle Lebensqualität massiv einschränkt. Woher kommen die quälenden Kopfschmerzen? Welche Auslöser gibt es und was gibt es für Therapien neben Medikamenten? Yahoo! beantwortet die wichtigsten Fragen zur Migräne.

Was ist der neueste Stand der Forschung bei der Migräne? (Bild: Fotolia)
Was ist der neueste Stand der Forschung bei der Migräne? (Bild: Fotolia)

 

Warum sind Frauen häufiger betroffen?

 

Von den geschätzten zehn Prozent der Bevölkerung leiden Frauen bis zu drei Mal häufiger an Migräne als Männer. Nahezu jede vierte Frau klagt über regelmäßige Migräne-Attacken - am häufigsten kommt es zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr zur ersten "Attacke".

 

Bei Frauen spielen hormonelle Schwankungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Migräne. Mehr als die Hälfte der Migräne-Patientinnen gibt als Startpunkt der Migräne den Menstruationszyklus an — insbesondere in der Zeit, wenn sie keine Pille nehmen.

 

Woher kommt der quälende Migräne-Kopfschmerz?

 

Die Ursache der Migräne ist noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Forscher vermuten jedoch, dass es eine genetische Komponente bei der Entstehung geben könnte: Wenn mehrere Mitglieder in einer Familie betroffen sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken.

 

Eine andere Theorie für die Entstehung sieht die Ursache im Gehirn selbst: Hier kommt es zu einer Entzündung von Nervenfasern an Blutgefäßen, was dazu führt, dass bestimmte Substanzen über die Gefäße ins Gehirn eintreten. Dort reizen diese Stoffe dann Schmerzrezeptoren.

 

Gibt es Auslöser für eine Migräne-Attacke?

 

Jeder Mensch spricht unterschiedlich auf sogenannte "Trigger" an - also Faktoren die eine Migräne-Attacke auslösen können. Hierzu zählen Nikotin (Aktiv- UND Passivrauchen), Alkoholkonsum, Schlafentzug, körperliche Anstrengung oder helles Licht.

 

Mithilfe eines Schmerzkalenders können Menschen mit Migräne genau dokumentieren, wann die Schmerzen begonnen haben und so womöglich ein auslösendes Ereignis erkennen, um es in Zukunft bestmöglich zu meiden.

 

Was hilft außer Medikamenten?

 

Mehrere Studien zum Thema "Migräne und Akupunktur" haben gezeigt, dass die nebenwirkungsarme Akupunktur besonders in der Migräne-Prophylaxe mindestens so wirksam wie die medikamentöse Prophylaxe sein soll. Eine professionelle Akupunktur-Therapie wird deswegen auch von Experten als zusätzliche Therapiemöglichkeit empfohlen.

 

Auch körperliche Bewegung soll helfen: Eine Studie des Universitätsklinikums Kiel hat gezeigt, dass durch drei Mal wöchentlich 30 Minuten Joggen die Migräne-Tage um 17 Prozent und die Kopfschmerzstunden um 22 Prozent gesenkt werden können!

 

Wie kann man Migräne von anderen Arten von Kopfschmerzen unterscheiden?

 

Bei starken Kopfschmerzen denken viele Menschen sofort an Migräne. Dabei gibt es auch noch andere Arten von Kopfschmerzen, die das Leben beeinträchtigen können.

 

Ein wichtiges Indiz für Migräne ist die Dauer: Ein Migräne-Anfall ist meist nach längstens 72 Stunden vorbei, andere Arten von Kopfschmerzen können sich hingegen bis zu sieben Tagen hinziehen.

 

Außerdem typisch: Der pochende, pulsierende oder hämmernde Schmerz eines Migräne-Anfalls schränkt die normale Aktivität häufig extrem ein.

 

Deswegen ziehen sich Migräne-Patienten in ihr Zimmer zurück und verdunkeln den Raum. Bei anderen Arten von Kopfschmerzen haben die Betroffenen hingegen das Bedürfnis, an die frische Luft zu gehen. Ein ganz wichtiges Kriterium für Migräne ist außerdem ist das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen, sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit.

 

Vorsicht vor Medikamenten-Überdosierungen!

 

Schmerztabletten sollen Kopfschmerzen lindern. Nimmt man jedoch zu viele, dann führen die Pillen zum genauen Gegenteil: Sie lassen den Schädel brummen! Eine aktuelle Studie des Forschungsministeriums zeigt, dass sich das Risiko für chronischen Kopfschmerz bei regelmäßigem Schmerztabletten-Gebrauch verachtfacht.

 

Experten sagen, dass Patienten in der Regel nicht mehr als drei Monate lang an mehr als 10 Tagen pro Monat Schmerz- oder Migräne-Mittel einnehmen sollen. Wird dieser Konsum überschritten kann grundsätzlich jedes Schmerzmittel bei falscher Dosierung zu Kopfschmerzen führen!