Guttenberg wird Bundespräsident! Mindestens.

KTG ist wieder da! (Bild: dpa)

Bayerns Ministerpräsident holt KTG in sein Kompetenzteam. So ist es recht. Wir hätten da noch ein paar weitere Vorschläge.

Eine Glosse von Jan Rübel

In der CSU kriegen sie jetzt rote Ohren. KTG ist wieder da! Genau, jener Karl-Theodor zu Guttenberg, der erst 43 und bereits Wirtschafts- und Verteidigungsminister gewesen ist, der nun an der Ostküste Amerikas lebt und von seinen vielen Reisen viele schnittige Fotos mitgebracht hat. Auf so einen hat man gewartet in der CSU, der bringt Glamour ins Alpenvorland.

Im Kompetenzteam von Horst Seehofer soll er mitarbeiten, zur Vorbereitung der kommenden Wahlen. Er habe Guttenberg gebeten, dass er „sein ganzes Wissen und Können gegenüber unserer Partei und mir persönlich einbringt“, sagte Bayerns Ministerpräsident. Und der Umworbene habe dem Werben nach reiflicher Überlegung stattgegeben.

Das ist nur zu begrüßen. Schließlich war klar wie Kloßbrühe, dass ein zu Größerem Ernannter wie KTG irgendwann auf die politische Bühne im kleinen Deutschland zurückkehren würde. Und da er als Minister so viel Wind blasen ließ und noch öfter seine Meinung änderte außer derjenigen, dass seine Frisur immer stehen muss – hätte er womöglich zur AfD gehen können. Die brauchen noch einen echten Leader. Einen, der geschickt sein Fähnlein jeweils aufzustellen weiß. Aber in diesen Tagen ist es eh schwer, CSU und AfD auseinanderzuhalten. Und beide Parteien haben einen echten Hipsterbedarf.

Der Hipster erobert Deutschlands Straßen. Nachdenklichkeit ist der neue Sexylook. Aber die Jugend der AfD weigert sich beharrlich, vom Seitenscheitel zu lassen, und Markus Söder, Seehofers ungeliebter Kronprinz, wollte sich offenbar auch keinen Vollbart wachsen lassen. Dem Seehofer blieb also keine Wahl. KTG nämlich hatte, keine Überraschung, längst die Zeichen der Zeit erkannt und lächelt versonnen-reflektiert in die Fotokameras, mit Hornbrille und Holzfällersmile, natürlich.

Bleibt die Frage, was KTG dem Seehofer „persönlich einbringt“ – außer hipstermäßig rumzukommen?

Also, in der Außenpolitik haben die Christsozialen gerade eh keinen. KTG macht zwar seit einiger Zeit auf Transatlantiker, aber er könnte ja eine Charmeoffensive gen Moskau unternehmen; die CSU wird sicherlich, beeindruckt von Putins Muskelspielen, bald einen neuen Freundschaftskurs gegenüber dem Kreml fordern. Und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat einen grässlichen Ruf im Westen. Könnte man Seehofers neuen Kumpel nicht etwas aufpolieren, vielleicht mit einem Golfturnier mit KTG an der Seite? Außerdem: Ursula von der Leyen stolpert gerade über ihre…Doktorarbeit. „Die Zeit“ titelte jüngst: „Plagiat: Kein Fall wie Guttenberg“. Dennoch haben wir KTG ja längst verziehen, vielleicht macht er es noch einmal übernimmt von der Leyens Amt als Verteidigungsminister.

Und wen könnte Seehofer in seinem Kompetenzteam noch gebrauchen? Wir hätten da ein paar Vorschläge:

Otto wird wirtschaftspolitischer Berater. Seine Ottifanten sind bis heute ein Verkaufsschlager. Vielleicht gelingt ähnliches mit dem Wolpertinger aus Bayern.

Karl Dall wird Integrationsbeauftragter. Kaum ein Ostfriese hat sich dauerhaft so erfolgreich in der deutschen Mehrheitsgesellschaft etabliert wie er.

Annette Schavan kehrt aus ihrem Exil als Botschafterin beim Vatikan zurück und schreibt Reden. Keine formuliert besser Worte, die nichts sagen. Wird immer wichtiger in diesen bewegten Zeiten.

Geert Wilders aus den Niederlanden und Thilo Sarrazin von der Spree bereichern das Kompetenzteam als Sprecher für Religionsangelegenheiten. Schließlich wird das Thema „Islam“ bei kommenden Wahlkämpfen immer wichtiger, da braucht man geeignete Lautsprecher.

Und schlussendlich braucht die CSU, wenn KTG sich gen Osten aufmacht, einen neuen Transatlantiker. Einen, der Führungsstärke ausstrahlt. Donald Trump wäre ein geeigneter Kandidat, der weiß zu allem etwas zu sagen. Mit solch einem Kompetenzteam würde sich Seehofer gleich ein weiterer Weg auftun: zum Amt des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.

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