Was wurde eigentlich aus….den Stars aus “Magnum”?

Der Schnüffler mit dem Schnurrbart ist der vielleicht beliebteste TV-Held der 80er. Was machen er und seine Serienkollegen heute? Wir haben recherchiert...

Was war er cool in seinem roten Ferrari, seinen Hawaii-Hemden und den ultrakurzen Shorts: Tom Selleck als Magnum eroberte die TV-Zuschauer in den 80ern im Sturm. Viele halten dem Privatdetektiv noch heute die Treue. Was sicherlich der Grund dafür ist, dass auch bei diesem Kultformat über eine Kinoverfilmung nachgedacht wird. "A-Team" oder "Miami Vice" haben es schließlich auch schon auf die große Leinwand geschafft. Aber wer könnte Tom Selleck ersetzen? Und würden wir heute noch einen Mann mit Schnäuzer als Helden akzeptieren? Vielleicht ist es doch besser, sich alle Jahre wieder ein Wiedersehen mit Magnum auf DVD zu gönnen und noch einmal zu erleben, wie er mit Scharm und Schnurrbart knifflige Fälle auf Hawaii löst.

Mindestens ebenso wichtig für den Erfolg des Formats wie Selleck selbst: Magnums Serienkollegen. Da wäre zum einen Higgins, Verwalter des Anwesens von Schriftsteller-Millionär Robin Masters, mit dem sich Magnum ständig in den Haaren liegt, und zum anderen seine Kumpels T.C., der Hubschrauberpilot, und Rick, der Clubmanager mit den Unterweltkontakten. Ohne sie hätte Magnum die meisten Fälle nicht gelöst und wir hätten nur halb so viel Spaß gehabt.

Doch was wurde aus den Helden von einst?



Tom Selleck als Thomas Sullivan Magnum IV

Nach seiner Magnum-Zeit sahen wir ihn in einigen Kinofilmen wie "Noch drei Männer, noch ein Baby" oder "Quigley der Australier". Erfolgreicher war und blieb er allerdings als TV-Star. Bekannteste Fernseheinsätze: Seine Rolle als Freund von Monica Geller in "Friends" und der Part in der brillanten Anwaltsserie "Boston Legal". Heute ist Selleck 65 Jahre alt und immer noch gefragt - auch als Produzent von Kriminalfilmen. Aktueller Filmcoup: Eine Rolle im Action-Romantik-Spaß "Kiss & Kill" mit Ashton Kutcher und Katherine Heigl. Gerade in Planung: Ein Comeback des "Noch drei Männer, noch ein Baby"-Trios mit Ted Danson und Steve Guttenberg in einer Komödie mit dem Titel "Drei Männer und eine Braut". Außerdem startet in den USA eine neue Cop-Serie namens "Blue Bloods", in der Selleck einen Polizeichef spielt. Privat lief es für den "Magnum"-Star ebenfalls bestens. Nach der Scheidung von Fotomodell Jacqueline Ray, mit der er von 1970 bis 1982 verheiratet war, traute er sich 1987 noch einmal mit Schauspiel-Kollegin Jillie Mack, mit der er auch eine Tochter hat. Die Familie lebt abseits von Los Angeles auf einer Ranch.



John Hillerman als Jonathan Quayle Higgins III

Den knickerigen kleinen Mann im Khakidress, der unter der rauen Schale dann doch ein gutes Herz verbarg, machte Magnum in Sachen Popularität ernsthafte Konkurrenz. Es war die Paraderolle für den Sohn eines Tankstellenbesitzers, der seine ersten Schauspiel-Lorbeeren am Theater sammelte. In den Siebzigern wurde Hillerman im Kino aktiv, spielte in Erfolgen wie der Streisand-Komödie "Is was Doc?" und dem Jack-Nicholson-Thriller "Chinatown" mit. Der TV-Durchbruch gelang ihm noch vor "Magnum" mit der Serie "Ellery Queen" - doch der Part des Higgins war und bleibt das Highlight seiner Karriere. Bemerkenswert: Obwohl er in der Serie britischer als die Queen wirkt, ist er gebürtiger Texaner. Den Higgins gab Hillerman auch noch als Gaststar in der Krimiserie "Mord ist ihr Hobby". Bis auf einige wenige weitere TV-Produktionen folgten aber sonst keine großen Rollen mehr. Seit 1996 hat Hillerman nichts mehr gedreht, 2000 zog er sich komplett ins Privatleben zurück, wohnt seither auf seinem Anwesen in Texas.



Roger E. Mosley als Theodore Calvin (T.C.)

Auch für Mosley war "Magnum" der Erfolgshöhepunkt seiner Karriere, die er in den Siebzigern mit TV-Gastrollen und einigen Spielfilmen begann. Bei letzteren waren seine Parts überschaubar - seine Co-Stars dafür um so berühmter: Der 1938 geborene Schauspieler drehte mit John Wayne "McQ schlägt zu", mit Arnold Schwarzenegger "Mr. Universum" und mit Muhammad Ali "Ich bin der Größte". Ab 1980 dann der Durchbruch als ewig grummelnder aber trotzdem williger Hubschrauberpilot T.C., der Magnum bei seinen Fällen tatkräftig unterstützt. Auch als Drehbuchschreiber und als Regisseur (für eine Folge) war er aktiv. Nach Serien-Ende 1988 folgten erneut kleinere Rollen in TV-Serien, wie 2003 in "The District". Witzig: Auch in der Serie "Las Vegas" trat er auf - als Freund eines Casinobesitzers, der wiederum von Tom Selleck verkörpert wurde. Mosley schrieb und produzierte weiter fürs Fernsehen (auch Werbung und Musikvideos) und ist immer noch als Darsteller aktiv. Er ist Vater von fünf Kindern, war einmal verheiratet.



Larry Manetti als Orville Wilbour Rick Wright III.

Clubbesitzer - bzw. später Geschäftsführer - und ein Unterweltboss als Pflegevater. Das ist der Background von Magnum-Freund Rick. Parallele zu Rick-Darsteller Manetti: Auch er hatte eine Art Pflegevater - und der hieß Frank Sinatra. Seine Karriere startet im TV der Siebziger. Erfolgreicher als in den 80ern in "Magnum" war er aber weder davor, noch danach. Auch wenn immer wieder TV-Engagements folgten wie in "Walker, Texas Ranger" und zuletzt 2007 in "Las Vegas" (hier feierte er Wiedersehen mit Mosley und Selleck in derselben Folge). Seine Erinnerungen an diese gute Zeit hat der 1947 geborene Schauspieler im erfolgreichen Buch "Aloha Magnum" niedergeschrieben. Weitere Aktivitäten: Manetti war auch im echten Leben Restaurantbesitzer - in Las Vegas hatte der stimmbegabte Darsteller ein befristetes Engagement als Sänger. Manetti ist seit 1980 verheiratet mit Kollegin Nancy DeCarl. Die beiden haben einen Sohn.



Apollo und Zeus

Sie hatten die beste Nebenrolle: Die Dobermänner Apollo und Zeus, die Masters Anwesen bewachen sollten und die Higgins immer wieder auf den geplagten Magnum ansetzte. Wie Larry Manetti in seinem bereits erwähnten Buch schrieb, wurden Apollo und Zeus von diversen Hunden gespielt. Zu Beginn der ersten Staffel durften sogar zwei Doberdamen "die Jungs" verkörpern. Sie und die anderen tierischen Darsteller jagen mittlerweile im Hundehimmel...

Robin Masters
Ja, richtig: Robin Masters, den mysteriösen Schriftsteller und Besitzers des Anwesens, auf dem Magnum wohnen darf und das Higgins treu verwaltet, bekam man in der Serie nie zu sehen. Trotzdem hatte er bei seinen wenigen "Auftritten" in der Serie eine Stimme. Im US-Original war es die von Regie-Genie Orson Welles, im Deutschen je nach Synchronisation die von Friedrich Schütter (ARD) - oder die von Mario Adorf (RTL). Letzterer ist nach wie vor schauspielerisch aktiv in Filmen und am Theater.

Kate

Copyright Fotos: colourpress (alle Originalbilder aus "Magnum") und gettyimages <