Die 5 gefährlichsten Facebook-Mythen

Facebook ist für viele Nutzer ein Rätsel. Das ist auch wenig verwunderlich, ist doch der Konzern von Multimillionär Mark Zuckerberg nicht gerade bekannt für seinen offenen Umgang mit Unternehmensstrategien. Einige eindeutige Lügen haben sich dabei ganz besonders tief in die Köpfe einiger Nutzer gefressen und beherbergen echtes Gefahrenpotenzial. Yahoo! zeigt Ihnen die fünf gefährlichsten Mythen und wie Sie sie entlarven.

Sehen, wer mein Profil besucht hat

„WOW Jetzt kannst du sehen wer dein Profil ansieht!" geistert regelmäßig über die Statusmeldungen unzähliger Facebook-User. Und tatsächlich hält sich dieser Mythos schon seit dem Bestehen von Facebook. Angeblich verraten einschlägige Facebook-Addons dem User, welche Kontakte auf das eigene Profil klicken. Was bei anderen Social-Media-Portalen wie Xing oder Lokalisten durchaus funktioniert, bleibt dem Facebook-Nutzer verwehrt. Dabei gibt es unzählige Programme, die genau das auf Facebook versprechen — und damit den User dreist anlügen. Alles was diese Programme wollen, sind die Nutzerdaten von naiven Facebookern. Nicht umsonst gibt es auch die Gruppe „Nur Chuck Norris kann sehen, wer auf deinem Profil war."

Nutzer können Konversationen löschen

Einige Experten vermuteten es zwar schon eine ganze Weile, ganz sicher war sich bis vor wenige Tagen jedoch keiner. Jetzt wurde enthüllt, dass Facebook jede Konversation, jede Freundschaftsanfrage und jedes andere noch so kleine Detail über seine Nutzer ohne Zeitlimit speichert — selbst wenn dieser die Daten auf Facebook löscht. Wie eine Auswertung ergab, markiert Facebook diese Informationen lediglich als gelöscht, auf den großen Servern von Facebook bleiben sie dennoch bestehen. Deswegen sollte jeder ganz genau aufpassen, was er in dem sozialen Netzwerk schreibt — denn Facebook weiß es immer.

Gratis iPads und iPhones

Grundsätzlich gilt: Je verlockender der Gewinn, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Spammer und andere Betrüger versuchen den User anzulügen. Nur in den seltensten Fällen gewinnt ein Facebook-User tatsächlich ein iPad. Mit einer beliebten Masche versprechen die Betrüger, dass der Nutzer ein iPad testen soll, anschließend könne er das Gerät behalten. Schon der Umstand, dass dieses Gerät neu mindestens 600 Euro kostet, sollte bei jedem die Alarmglocken läuten lassen. Denn sollte der Nutzer tatsächlich auf das Angebot eingehen, erwartet ihn oft ein Mobilfunkvertrag mit völlig überzogenen monatlichen Raten.

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Die Betrüger gehen dabei immer mit der gleichen Masche vor. Erst soll das Opfer „Fan" der Seite werden. Dann fordert die Seite den Nutzer dazu auf, alle Freunde einzuladen, auch die Seite zu besuchen. Im nächsten Schritt wird das Opfer geschickt dazu verlockt, einen Mitgliedschaftsantrag auszufüllen. Also Vorsicht: Diese Betrüger sind besonders skrupellos und es kann im Zweifelsfall richtig teuer werden.

Bestätigung des Facebook-Passworts

Hier senden einige Betrüger gefälschte Facebook-Sicherheitsnachrichten über den Chat-Dialog an Facebook-Nutzer und fordern diesen dazu auf, auf einen Link zu klicken und dort das eigene Passwort zu bestätigen. Sollten die Nutzer dies Verweigern, drohen die Betrüger damit, das Profil des Opfers innerhalb der nächsten 24 Stunden zu deaktivieren.

Der angegebene Link führt dann meist auf eine gefälschte Seite, die dem Original-Facebook zum verwechseln ähnlich sieht. Achtung: Geben Sie niemals Ihre Anmeldedaten weiter. Facebook hat bereits bei der Anmeldung alle wichtigen Informationen von Ihnen erhalten. Sie werden sie außer beim Login niemals irgendwo angeben müssen.

OMG, Unglaublich!!! WOW!!

Alle Meldungen, die mit reißerischen Worten, Großbuchstaben und vielen Ausrufezeichen bestückt sind, sollten grundsätzlich stutzig machen. Fast immer versteckt sich hier ein Trick um den Nutzer dazu zu bewegen, den Link zu klicken. Häufig führt dieser dann tatsächlich zu einem Video. Allerdings befindet sich darüber eine unsichtbare Folie. Will der Nutzer das Video starten, klickt er unbemerkt auf „Gefällt mir" und postet damit den Spam auf seiner eingenen Profilseite. Durch diesen relativ einfachen Trick haben Meldungen wie „OMG! Dieser Typ erwürgt seine Schwester vor laufender Kamera und lacht auch noch dabei!" zweifelhaftem Ruhm erlangt.

Grundsätzlich sollte gerade auf Facebook immer eine gesunde Grundskepsis herrschen. Denn soziale Netzwerke sollen laut Sicherheitsexperten in Zukunft das Hauptangriffsziel von Spammern und anderen Online-Betrügern werden. Also lieber einen Klick zu wenig, als den entscheidenden zu viel.

Matthias Sternkopf / ZEITjUNG