Elektronische Steuererklärung "Elster" wird einfacher

Sie gehört zu den Dingen, die man gerne aufschiebt: Die Steuererklärung. Immerhin: Das Ausfüllen der elektronischen Variante „Elster“ wird nun einfacher. Doch eine Studie übt herbe Kritik an dem beliebten Onlineformular.



Immer mehr Deutsche nutzen die Möglichkeit, ihre Steuererklärung über das Internet abzugeben. 2013 wurden erstmals mehr als 50 Prozent der Einkommensteuererklärungen elektronisch an die Finanzämter geschickt. Beinahe die Hälfte aller Erklärungen wurde sogar komplett digital erledigt. Nun wird das Ausfüllen der elektronischen Steuererklärung nochmals vereinfacht.

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Seit Beginn diesen Jahres können die Nutzer bei der „vorausgefüllten Steuererklärung“ wichtige Daten und Belege wie von Arbeitgebern, Versicherungen und Vorsorgeleistungen abrufen und in die Erklärungsprogramme übernommen werden. Damit sollen auch Eingabefehler vermieden werden. Die neue Funktion ist bereits in vielen Programmen enthalten. Auch das kostenlose Elster-Formular der Finanzämter enthält nun die vorausgefüllte Variante. Wer die nutzen möchte, muss sich einmalig im Elster-Onlineportal mit der steuerlichen Identifikationsnummer registrieren und sich zum neuen Verfahren anmelden. Noch müssen sich die Nutzer mit dem Ausfüllen nicht beeilen, sowieso werden viele Belege erst jetzt Stück für Stück zugestellt.

Studie: Elster verwirrt und bringt kaum Mehrwert

Unabhängig von dem vereinfachten Elster-Formular kommt nun herbe Kritik an dem Elster-Online-Verfahren auf. Das Beratungsunternehmen Usability.de hat in einer Studie Testpersonen unter Aufsicht das Elster-Formular ausfüllen lassen. Das Ergebnis: Elster transformiere lediglich Papierformulare ins Internet. Weil auch Hinweise auf Pauschalen oder das mögliche Absetzen von Sonderausgaben fehlten, sei der Mehrwert für die Nutzer gering. Die Probanden seien durch viele Fehlermeldungen verwirrt gewesen und hätten manche Eingabefelder übersehen.

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Sowohl die Autoren der Studie als auch das Magazin „Chip Online“ empfehlen daher professionelle Programme. Die kosten zwar Geld, bieten aber Tipps und Anleitungen, um die Steuererklärung bestmöglich auszufüllen und so das meiste Geld herauszuholen.

Die beliebtesten Steuer-Programme

Ein Klassiker unter den Programmen ist das „Wiso Steuer-Sparbuch 2014“ (23 Euro) von Buhl Data. Es unterstützt die vorausgefüllte Steuererklärung und gibt Tipps und Informationen. Der Interviewmodus führt durch neue Steuerfälle, 120 Videos bieten Hilfe. Für nur 15 Euro ist „T@x 2014“ eine abgespeckte Variante, aber immer noch hilfreicher und einfacher auszufüllen als das Elster-Formular. Mit besonders umfangreicher Begleitliteratur kommt „Taxman 2014“ für Lexware (ab 20 Euro) daher.  Die Software zeigt besonders bei komplexen Steuerfällen ihre Stärken.