Facebook geht auf Entenjagd

Von Usern gemeldete Falschmeldungen werden ausgesiebt

Falsche oder gar betrügerische Nachrichten sind für Nutzer von Facebook ein ständiges Ärgernis. Das soziale Netzwerk will künftig seltener derartige Meldungen unter den Lesestoff mischen. Dafür setzt das Unternehmen auf die Wachsamkeit seiner User.

Enten leben auf Facebook gefährlich (Bild: thinkstock/Facebook)
Enten leben auf Facebook gefährlich (Bild: thinkstock/Facebook)

Ein in den USA gesichteter Dinosaurier, zu verschenkende iPads oder immer wieder gern die angeblichen Copyright-Regeln von Facebook – Nutzer des sozialen Netzwerks wissen nur allzu gut, dass dort gepostete Nachrichten nicht selten erstunken und erlogen sind. Immer wieder fallen aber Leser auf die neuen Maschen herein. Sie teilen falsche Inhalte und ernten dafür oft zahlreiche Kommentare von Freunden, die sie auf den Hoax aufmerksam machen. Posts mit derartigen Hinweisen werden doppelt so häufig gelöscht. Das haben Untersuchungen von Facebook ergeben. In Zukunft soll den Kunden dieses Ärgernis möglichst erspart werden.

In dieser Woche gab die Website ein Update für den News Feed bekannt. Dadurch wird die Verbreitung von Posts reduziert, die von Usern als inhaltlich falsch gekennzeichnet und oft gelöscht wurden. Den Verdacht von Zensur wollte Facebook gar nicht erst aufkommen lassen. „Wir entfernen keine Geschichten, die von Menschen als falsch gemeldet wurden und wir untersuchen keine Inhalte und bestimmen ihren Wahrheitsgehalt“, beteuerten Programmierer Erich Owens und Wissenschaftler Udi Weinsberg auf dem konzerneigenen Blog. Viele von Nutzern gekennzeichnete Nachrichten erhalten lediglich einen Warnhinweis, dass ihrem Inhalt möglicherweise kein Glauben geschenkt werden kann.

Hier können User Hoaxes melden (Screenshot: Facebook)
Hier können User Hoaxes melden (Screenshot: Facebook)


Die Meldung potenzieller Enten dauert nur einige Sekunden. Im Beitrag wird oben rechts auf den Pfeil geklickt und „Mir gefällt dieser Beitrag nicht“ ausgewählt. Auf die Frage „Warum möchtest du das nicht sehen?“ wird das Feld „Es sollte meiner Meinung nach nicht auf Facebook sein“ ausgewählt. Dem User werden dann diverse Faktoren angeboten, was mit dem Post nicht stimmt. Neben „nervig“ oder „Pornographie“ gibt es nun auch den Punkt „Es ist eine falsche Nachrichtenmeldung“. Als Beispiele werden absichtlich gefälschte oder täuschende Nachrichten genannt sowie nachweislich widerlegte Falschmeldungen. Abschließend kann die Meldung zu dem Hoax an Facebook geschickt oder die Beiträge der Ursprungsquelle nicht länger abonniert werden.

Die Neuerung bezieht sich nicht nur auf Artikel, sondern betrifft auch Links, Fotos, Videos und Status-Updates. Eindeutig als Satire erkennbare Inhalte werden nicht leiden, wie Facebook erwartet. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Menschen solche Posts meist nicht melden.

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