Brandanschlag auf Synagoge in Rouen vereitelt - Täter erschossen

Brandanschlag auf Synagoge in Rouen vereitelt - Täter erschossen

In der Hafenstadt Rouen im Norden Frankreichs hat die Polizei am Freitagmorgen einen Brandanschlag auf eine Synagoge verhindert. Die Polizeibeamten erschossen den Brandstifter, als er sich ihnen, mit einem Messer und einer Eisenstange bewaffnet, näherte, während Rauch aus der Synagoge stieg.

Ein Polizist habe aus Notwehr fünf Mal auf den Verdächtigen geschossen. Zwar haben die Ertshelfer noch versucht, das Leben des mutmaßlichen Brandstifters zu retten, er starb aber bereits am Tatort. Nun wird die Videoaufzeichnung des Vorfalls überprüft. Der Polizist wurde vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen.

Verdächtiger: ein 29 Jahre alter Algerier

Der französischen Zeitung „Le Figaro“ zufolge war der Verdächtige ein 29 Jahre alter Algerier. Er war bereits vor einem Jahr ausreisepflichtig, hatte aber gegen seine Ausweisung geklagt.

Der französische Innenminister Gérald Darmanin verurteilte den Brandanschlag scharf und dankte den Polizeibeamten für ihre schnelles Handeln und ihren Mut. „In Rouen haben Beamte der Nationalen Polizei heute früh eine bewaffnete Person außer Gefecht gesetzt, die eindeutig die Absicht hatte, die Synagoge der Stadt in Brand zu setzen.“ Ich gratuliere ihnen zu ihrer Reaktionsfähigkeit und ihrem Mut“, schrieb Innenminister Darmanin auf X.

Die Polizei „reagierte auf einen Bericht über Rauch in der Nähe der Synagoge“, sagte eine Polizeiquelle. Vermutlich ist der Verdächtige über einen Müllcontainer in die erste Etage der Synagoge geklettert, teilte der Bürgermeister von Rouen mit. Von dort habe er einen Molotow-Cocktail in die Synagoge geworfen, die im Inneren des Gebäudes schwere Brandscäden verursacht hat.

Der sozialistische Bürgermeister von Rouen, Nicolas Mayer-Rossignol, begab sich schnell zum Tatort und dankte „den nationalen Streitkräften, der Stadtpolizei, dem Rettungsdienst und den Feuerwehrleuten, die derzeit den Brandausbruch kontrollieren“, und fügte hinzu: „A priori: keine anderen Opfer als die bewaffnete Person.“

"Wenn die Polizeikräfte, die eine hervorragende Arbeit leisten, diesen Mann nicht neutralisiert hätten, wäre die Synagoge niedergebrannt", fügte Jonas Haddad, Regionalrat der Normandie hinzu.

"Wieder geraten französische Juden ins Visier, wenn sie einfach nur friedlich in diesem Land leben wollen," bedauerte der Präsident des französischen jüdischen Dachverbandes CRIF, Yonathan Arfi. "Sie werden mit einer beispiellosen Welle antisemitischer Übergriffe konfrontiert. In den Wochen nach den Anschlägen vom 7. Oktober haben sie um 1000 Prozent zugenommen und in den ersten Monaten des Jahres 2024 um 300 Prozent. Es ist unerträglich."