Bundesbank: Konjunktur hellt sich auf - Inflation dürfte anziehen

Nach Einschätzung der Bundesbank dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland im zweiten Quartal weiter an Fahrt aufnehmen. Die Konjunktur helle sich auf und fasse langsam wieder tritt, erklärte die Notenbank (INA FASSBENDER)
Nach Einschätzung der Bundesbank dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland im zweiten Quartal weiter an Fahrt aufnehmen. Die Konjunktur helle sich auf und fasse langsam wieder tritt, erklärte die Notenbank (INA FASSBENDER)

Nach Einschätzung der Bundesbank dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland im zweiten Quartal weiter an Fahrt aufnehmen. Die Konjunktur helle sich auf und fasse langsam wieder Tritt, erklärte die Notenbank in Frankfurt am Main am Mittwoch in ihrem Monatsbericht. Gleichzeitig erwartet sie eine höhere Inflation im laufenden Monat.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal bereits von Januar bis März leicht um 0,2 Prozent, nachdem es Ende des vergangenen Jahres um 0,5 Prozent geschrumpft war. "Im zweiten Quartal 2024 dürfte die Wirtschaftsleistung erneut etwas ansteigen", prognostizierten die Notenbanker.

Insbesondere der Bau, aber auch die Industrie und wohl auch die Dienstleister legten demnach im ersten Vierteljahr 2024 zu. Die Erholung bei den Dienstleistern dürfte sich auch im laufenden Quartal fortsetzen und sogar verstärken, "wenn auch vom privaten Konsum wieder erste Impulse kommen". Umfrageergebnisse des Münchener Ifo-Instituts für die konsumnnahe Dienstleistungsbranche deuteten darauf hin. Kaufkraftgewinne seien zudem zu erwarten, "da der Arbeitsmarkt voraussichtlich robust bleibt und die Löhne weiter kräftig steigen".

Die Bundesbank erwartet außerdem eine ansteigende Inflationsrate im Mai, die "in den nächsten Monaten um ein etwas höheres Niveau schwanken" wird. Grund dafür seien Basiseffekte: Die durchschnittlichen Ticketpreise im Nahverkehr waren im vergangenen Jahr sprunghaft gesenkt worden. Auch dürften die Energiepreise im Mai und in den folgenden Monaten wieder zulegen.

"Insgesamt bestehen weiterhin Risiken für den grundlegenden Disinflationsprozess", erklärten die Zentralbanker. So fiel das Lohnwachstum zuletzt kräftiger als erwartet aus. Dadurch könnte insbesondere der immer noch hohe Preisdruck bei Dienstleistungen länger anhalten.

mb/hcy