Bundesliga: Hertha BSC zwischen Unbeugsamkeit und Dusel

Berlin. Wer Jürgen Klinsmann zuhört, muss auf der Hut sein. Herthas Chefcoach neigt ja dazu, die blau-weiße Wirklichkeit rosarot einzufärben, dabei kommt die Realität beim Berliner Fußball-Bundesligisten derzeit eher grau daher. Am Tag nach dem Last-Minute-Sieg beim VfL Wolfsburg war das nicht anders. Wer den Ausführungen des Trainers lauschte, ohne die Partie gesehen zu haben, hätte den Eindruck gewinnen können, beim schmeichelhaften 2:1 (0:0) ein prima Spiel verpasst zu haben.

„Gute Ballstafetten nach vorn“ hatte Klinsmann (55) bei seiner „zielstrebigen“ Elf ausgemacht, auf der linken Seite sei richtig „Leben drin“ gewesen und überhaupt: Der Erfolg habe „die Arbeit bestätigt, die wir seit der Vorbereitung investiert haben“. Eine Meinung, die man getrost als euphemistisch einstufen darf, hatte der unterirdische Kick doch selbst hartgesottenen Hertha-Fans alles abverlangt.

Langsam aber sicher darf man sich fragen, woran genau Klinsmann mit seinem Team eigentlich so hart arbeitet. Spielerischer Fortschritt ist derzeit nicht einmal in Spurenelementen nachweisbar, dabei haben sich die Vorzeichen im Vergleich zu seinem Amtsantritt doch stark verändert.

Den Berlinern hilft das „Quäntchen Glück“

Dass Klinsmann im November und Dezember auf die pragmatische Kombination aus tief stehender Defensive und Konter setzte, war zwar nicht schön anzusehen, aber leicht nachzuvollziehen. Erstens steckte Hertha knietief im Tabellenkeller, zweitens blieb im laufenden Betrieb keine Zeit, um die Spielweise sei...

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