Bundespräsident Steinmeier drückt Imbiss-Besitzer in Halle sein Mitgefühl aus

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gedachte am Donnerstag vor dem "Kiez Bistro" in Halle der beiden Todesopfer (Bild: Reuters/Hannibal Hanschke)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gedachte am Donnerstag vor dem "Kiez Bistro" in Halle der beiden Todesopfer (Bild: Reuters/Hannibal Hanschke)

Nach dem Terroranschlag in Halle hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Besitzer des Döner-Imbisses, in dem ein Mann erschossen wurde, sein Mitgefühl ausgedrückt. Der Gastronom Izzet Cagac hatte zuvor auf Facebook sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass Steinmeier bei seinem Besuch der Synagoge in Halle nicht auch mit den Mitarbeitern des “Kiez Bistro” gesprochen habe.

Steinmeier habe Cagac am Montag telefonisch erreicht, hieß es aus dem Bundespräsidialamt. Er sei mit seinen Gedanken auch bei allen Mitarbeitern des Imbisses, die noch unter den schrecklichen Eindrücken des Anschlags stünden. Auf Facebook schrieb der Besitzer: “Herr Präsident, ich danke Ihnen für die schönen Sätze. Für Ihre weisen Worte. (...) Es wird uns sehr gut tun, dass Sie uns persönlich angerufen haben.”

Nach Angaben aus dem Bundespräsidialamt sagte Steinmeier in dem Gespräch auch, ihm sei klar, dass es sich bei dem Anschlag um einen gezielten Angriff auf Minderheiten und auf unsere freie Gesellschaft gehandelt habe.

Steinmeier habe bei seinem Besuch in Halle am Donnerstag auch vor dem Döner-Imbiss mit Blumen des Opfers gedacht, sagte eine Sprecherin des Bundespräsidenten. Er habe nicht gewusst, dass auch Mitarbeiter des Imbisses vor Ort gewesen seien. Sonst wäre er selbstverständlich auf sie zugegangen, hieß es aus dem Bundespräsidialamt.

Das Bundespräsidialamt habe vor dem Besuch versucht, mit dem Besitzer Kontakt aufzunehmen. Dies sei aber nicht gelungen. Cagac sei zu dem Zeitpunkt nach eigenen Angaben in der Türkei gewesen. Am Montag habe man ihn dann erreicht, nachdem er über die sozialen Medien versucht hatte, Kontakt zum Bundespräsidenten aufzunehmen. Dem Aufruf verschaffte unter anderem der deutsch-israelische Comedian Shahak Shapira größere Aufmerksamkeit.

Der 27-jährige Stephan B. hatte am vergangenen Mittwoch versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen. Als der Plan scheiterte, erschoss er vor der Tür eine Frau und kurz darauf einen Mann in dem Döner-Imbiss.