Bundestagswahl: Angela Merkel drohte mit TV-Duell-Boykott

Im September 2017 wird es zur Fernsehdebatte zwischen Angela Merkel und Martin Schulz kommen. Jetzt stehen die Modalitäten des "TV-Duells" fest. Es bleibt alles beim Alten.

Das obligatorische TV-Duell zur Bundestagswahl wird wohl nicht zum Neuland für die Kanzlerin. Wie die vier Sender ARD, ZDF, RTL und ProSieben/Sat.1 mitteilten, hat sich Angela Merkel (62, CDU) gegen eine dramaturgische Neugestaltung des Formats gewehrt. Eigentlich hätte "Das TV-Duell" zwischen Merkel und ihrem Kontrahenten Martin Schulz (61, SPD) inhaltlich neu ausgerichtet werden sollen.

Den beiden Moderatoren-Duos Peter Kloeppel (58, RTL) und Maybritt Illner (52, ZDF) sowie Sandra Maischberger (50, ARD) und Claus Strunz (50, ProSieben/Sat.1) sollten dabei Blöcke von jeweils 45 Minuten für Fragen zur Verfügung stehen. Ziel der angedachten Maßnahmen sei "eine klarere Struktur und mehr Raum zu Spotanität und Vertiefung" gewesen. Wie die Sender mitteilten, hätten die Vertreter der Bundeskanzlerin deren Teilnahme unter diesen Bedingungen abgelehnt. Auch der Wunsch nach zwei TV-Duellen sei von Merkel nicht genehmigt worden, heißt es.

Das alte Modell von 2013 bleibt

Stattdessen kehren die Sender zu dem bereits bei der Bundestagswahl 2013 praktizierten Modell zurück. Dabei werden sich die Moderatorenpaare mit ihren Fragen im Laufe des Duells wie 2013 häufiger abwechseln. Das Ganze werde ohne weitere inhaltliche Absprachen über konkrete Fragestellungen geschehen.

"Das TV-Duell" zwischen Angela Merkel und Martin Schulz wird am 3. September um 20:15 Uhr stattfinden und live aus Berlin-Adlershof von der ARD im Ersten, von RTL, SAT.1 und dem ZDF übertragen. Außerdem wird sich Schulz am 13. August im "Townhall-Meeting" auf RTL der Diskussion stellen, am 20. August wird Merkel dasselbe tun. Am 11. und 18. September strahlt die ARD jeweils eine "Wahlkampfarena" mit Merkel und Schulz aus.

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