Carola Rackete (35) will für die Linke ins EU-Parlament
Ihr Gegenspieler war einst der Rechtspopulist und frühere italienische Innenminister Matteo Salvini - die Kapitänin der Sea Watch 3 bot dem Mann mit dem Anti-Migrationskurs als Seenotretterin die Stirn und machte 2019 unangenehme Erfahrungen mit Italiens Justiz.
Jetzt macht Carola Rackete wieder Schlagzeilen. Die inzwischen 35-jährige Umweltaktivistin will ins Europaparlament einziehen - als Spitzenkandidatin für die Linke.
Sie tritt in einer Doppelspitze mit Martin Schirdewan an - und erntet viel Lob aus dem linken politischen Spektrum sowie Anfeindungen von extrem rechts.
CDU-Politiker Christopher Karl-Heinz Pietsch reagiert auf Twitter: "Ausgerechnet hier in Dresden, der @cdusachsen-Hochburg schlechthin erhofft sich @CaroRackete den Einzug in das @Europarl_EN. An überdosierter Selbstüberschätzung mangelt es der Frau nicht. Freue mich jetzt schon auf den Wahlkampf. Auf ein Scheitern der Linken."
Warum Carola Rackete nach Brüssel will...
Die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen, schreibt Rackete auf Twitter. Und sie fügt eine Erklärung an:
"Ich habe die letzten Jahre mit Naturschutzprojekten und zivilgesellschaftlichen Kampagnen zugebracht. Ob beim Thema Klimagerechtigkeit oder AbolishFrontex: Immer wieder wurde mir bewusst, wie sehr uns die Unterstützung einer starken Linken in den Parlamenten fehlte.
Als soziale Bewegungen sollten wir uns auf keinen Fall auf die Parlamente verlassen. Eine Vernetzung in die Institutionen, die uns Zugangund Bühne bietet, ist trotzdem essenziell. Auch wenn #dieLinke hier oft versagt hat, ist jetzt unsere Chance für eine Erneuerung. Warum jetzt?
Der Parteivorstand hat endlich beschlossen, Spaltung und Schwurbelei einen Riegel vorzuschieben und die Partei mit dem #Plan25 neu aufzubauen. Für mich ist klar, dass die Partei hierfür die Straße braucht, ebenso wie die Straße starke Stimmen im Parlament braucht.
Ich möchte mit meiner Kandidatur den Weg für eine neue Kooperation sozialer Bewegungen mit @dieLinke ebnen: Das Mandat will ich mit Gruppen teilen, die sonst keinen Zugang zum Parlament hätten: EU-Einwohner:innen ohne EU-Pass und Bewegungen aus dem Globalen Süden.
Wir haben gerade die heißeste Woche seit 120.000 Jahren erlebt. Die #Klimakatastrophe findet jetzt statt. Sie ist ein Produkt kapitalistischer Misswirtschaft und trifft immer die am härtesten, die sowieso schon zu kämpfen haben; vom Osten Deutschlands bis in den globalen Süden.
Dieses sozial-ökologische Desaster lässt sich nur bewältigen, wenn wir der Jagd nach Profiten spätestens dort einen Riegel vorschieben, wo es um unser aller Überleben geht: Fossile Konzerne #vergesellschaften, Naturräume schützen, (Agrar-)Subventionen & Reichtum #umverteilen.
Dazu muss die #noAfDgestoppt werden. Eine laute, antifaschistische, antikapitalistische Partei mit klarer Kante für Menschenrechte und Klimaschutz ist unerlässlich. Wir wollen diese Partei mit #GemeinsamNeu machen und mit ihr und euch zusammen die EU-Politik aufmischen. (^Team🚀)"