Champions League: Real Madrid ist der Albtraum der Analysten

Cristiano Ronaldo und Karim Benzma spielen keine grandiose Saison, und trotzdem stehen sie mit Real Madrid wieder in Champion-League-Finale

Madrid.  Was soll man über diese Mannschaft sagen? Ist sie historisch beseelt? Oder historisch glücklich? Real Madrid, so schrieb es "L'Équipe", "geht auf dem Wasser". Und ist damit nun in Kiew angelangt, wo es am Sonnabend als erster Klub seit Franz Beckenbauers Bayern zum dritten Mal in Folge den wichtigsten Europapokal gewinnen kann. Es wäre der vierte Champions- League-Triumph in fünf Jahren.

Das mit Kiew ist schon mal gut für die Madrilenen: Ein schlechterer Ausgangsort wäre das eigene Stadion gewesen. Dort wurde zuletzt gegen Juventus verloren (1:3) und gegen München gelitten (2:2), dort hat Real diese Saison 13 Mal nicht gewonnen. Auf der anderen Seite ist das natürlich beeindruckend: ohne Heimvorteil das Endspiel zu erreichen, und mit solchen Widersprüchen geht es nahtlos weiter bei einer Elf, deren ungefährlichster Stürmer Karim Benzema (im Schnitt ein Tor pro 431 Ligaminuten) beide Treffer zum Finale erzielte und deren Trainer Zinédine Zidane im Winter ohne Zukunft schien, aber jetzt als erster Coach der Geschichte dreimal am Stück den Henkeltopf gewinnen kann.

Dieses Team, es ist der Albtraum aller Analysten. Weshalb Gegner Liverpool schlecht wissen kann, worauf er sich einstellen muss. Real weiß es ja nicht mal selbst.

Gelingt am Sonnabend (20.45 Uhr, ZDF und Sky) ein so schlüssiger Vortrag wie im Achtelfinale bei Paris St. Germain (2:1) oder im Viertelfinale bei Juventus (3:0), wenn auch in völlig unterschiedlicher Aufstellung? Oder irrlichtert man über den Rasen wie die mei...

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