Charité: Krankenkassen zahlen Millionen für Pädophilen-Therapie

Mit fünf Millionen Euro unterstützen die Krankenkassen ein Therapeuten-Netzwerk gegen Pädophilie (Archiv)

Berlin. "Kein Täter werden" – so lautet nicht nur der Name des Berliner Charité-Programms, das Pädophilen therapeutische Hilfe anbietet. Der Name ist auch Programm. Denn bundesweit haben sich in zwölf Städten rund 40 Psychotherapeuten in diesem Netzwerk zusammengeschlossen, um Pädophile davon abzuhalten, Kinder sexuell zu missbrauchen.

Mit Erfolg, wie Professor Klaus Beier, Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité und Sprecher des Netzwerks, nun mitteilte. Denn gerade einmal zwei Prozent der ehemaligen Patienten seien nach dem Ende der Therapie rückfällig geworden, erklärte der Sexualwissenschaftler.

Krankenkassen stellen fünf Millionen Euro zur Verfüfugung

Ein Erfolg, den nun auch der Gesetzgeber honoriert. Denn seit Anfang des Jahres wird die Therapie im Netzwerk "Kein Täter werden" als Gesundheitsleistung anerkannt – die gesetzlichen Krankenkassen zahlen für die psychologische Behandlung von Pädophilen. Zunächst auf fünf Jahre begrenzt, stellen die gesetzlichen Kassen in einem Modellprojekt dem Netzwerk fünf Millionen Euro im Jahr zur Verfügung.

2000 Euro kostet ein Patient im Quartal, rechnet das Netzwerk. Eine Therapie dauert im Durchschnitt eineinhalb Jahre, die Gesamtkosten belaufen sich also auf schätzungsweise 12.000 Euro. "Das rechnet sich. Hinter diese Aussage können Sie drei dicke Ausrufezeichen machen", sagte Beier. Denn laut einer Schätzung belaufen sich die Therapiekosten für einen Menschen, der im Kindesalter sexuell missbraucht wurde, auf...

Lesen Sie hier weiter!