Charlottenburg: Glockenturm am Olympiastadion schließt ab September

Im Sockel des Glockenturms am Rande des Olympiageländes sind Umbauten geplant, auch ein Sportmuseum soll bis 2019 entstehen.

Charlottenburg. Ein älterer Herr hält einen kleinen Jungen an der Hand und sagt zu Manfred Uhlitz: „Da bringe ich Ihnen meinen dritten Enkel.“ Der Glockenturm am Olympiastadion und die Aussicht, die er über Berlin bietet, sind ihm offenbar so wichtig, dass er gern seine Nachkommenschaft damit beglückt. „Vielleicht ist es ja nicht der letzte“, sagt Uhlitz zu ihm und lächelt. So richtig zum Lachen zumute ist dem Turmwächter allerdings nicht, denn im September soll Schluss sein mit der schönen Aussicht.

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Turmwächter seit nahezu 40 Jahren: Der Kunsthistoriker Dr. Manfred Uhlitz möchte den Glockenturm auch während der Sanierungsphase offenhalten. Carolin Brühl

Die Senatsverwaltung für Sport will im September mit der Sanierung der Maifeldtribünen beginnen, über die eine Treppe zum Turm hinauf und hinunter führt. Die ist als Rettungsweg erforderlich, sollte ein Brand ausbrechen oder der Aufzug ausfallen.

Uhlitz hat auch mit Hilfe eines befreundeten Architekten diverse Alternativvorschläge ausgearbeitet und der Senatssportverwaltung unterbreitet. Man könnte erst die linke Seite der Tribünen sanieren, anschließend die rechte, dann bliebe immer ein Rettungsweg offen und der Turm müsste nicht geschlossen werden. Die Behörde habe indes erklärt, dass ein solches Vorgehen aus Kostengründen nicht möglich sei.

Glockenturm auch in vielen Reiseführern aufgeführt

Uhlitz leuchtet das nicht ein. Nicht nur, dass dem Land die Pachteinnahmen für die Jahre der Renovierung entgingen, rechnet er vor. Der Turmwächter ist auch im Sorge um die rund 50.000 Besucher, die es jedes Jahre weit in den Berliner Westen zieht, um die Aussicht von dem 77 Meter hohen Turm zu genießen oder d...

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