China will Solarkraftwerk im Weltall errichten

Die Sonne versorgt die Erde mit Licht und Wärme. Ob sie den Menschen bald auch mit Strom versorgt? (Symbolbild: Getty Images)
Die Sonne versorgt die Erde mit Licht und Wärme. Ob sie den Menschen bald auch mit Strom versorgt? (Symbolbild: Getty Images)

Ist das die Zukunft für saubere Energiegewinnung? Chinesische Wissenschaftler haben Pläne darüber veröffentlicht, wie man die Sonne als unendlichen Energielieferanten nutzen könnte. Und zwar mit Photovoltaikanlagen, die außerhalb der Erdatmosphäre platziert werden. Erste Versuche sollen schon 2021 stattfinden.

Die chinesische Zeitschrift “Science and Technology Daily” hat bekanntgegeben, dass führende Wissenschaftler des Landes an einer Energiegewinnungsstation im Weltraum arbeiten. Dafür sollen riesige Solaranlagen im All installiert werden, die die Erde in einer Entfernung von 36.000 Kilometern umkreisen. Auf diese Weise könnte das Licht der Sonne 24 Stunden am Tag und unabhängig von der Wetterlage auf der Erde zur Energiegewinnung genutzt werden.

Der Prototyp für Weltraum-Solarstation ist in Arbeit

Derzeit arbeiten dem Bericht zufolge Ingenieure in der südwestchinesischen Millionenmetropole Chongqing an einem Prototypen für eine solche Weltraum-Solarstation. In den Jahren 2021 bis 2025 sollen kleineren Anlagen in den Orbit geschossen und getestet werden. Ab 2030 soll dann eine großes Kraftwerk folgen.

Die Wissenschaftler erhoffen sich durch eine im Weltraum errichtete Photovoltaikanlage
“eine unerschöpfliche Quelle sauberer Energie für die Menschen”, wie der Forscher Pang Zhihao der Zeitung verriet.

Solaranlagen auf der Erde sind abhängig von Tageslicht und guter Wetterlage. (Symbolbild: Getty Images)
Solaranlagen auf der Erde sind abhängig von Tageslicht und guter Wetterlage. (Symbolbild: Getty Images)

Unendlich viel sauberer Strom und neue Erkenntnisse über den Weltraum

Die Anlagen sollen sechsmal so viel Energie liefern wie Solarkraftwerke auf der Erde. Die Energie könnte demnach in Form von Mikrowellen oder Laserstrahlen zur Erde gesendet werden. Ein Ziel der ersten Testreihe sei es, die Auswirkung einer solcher Strahlenübertragung von Energie auf die Erdatmosphäre und das Ökosystem zu erforschen. Außerdem sei noch zu klären, wie eine derart große Anlage von etwa 1.000 Tonnen in den Orbit transportiert werden könnte. Eine Idee sei es, sie mit Robotern und 3D-Druckern direkt im Weltall zu bauen, sodass der Transport der Teile entfiele.

Ein erfolgreich installiertes und funktionstüchtiges Sonnenkraftwerk im All könne laut der Zeitung nicht nur für sauberen Strom auf der Erde sorgen, sondern auch die Erforschung des Weltalls vorantreiben. Auch Wissenschaftler in den USA, in Europa, Indien und Japan arbeiten laut dem “Sydney Morning Herald” an Ideen zur Energiegewinnung im Weltall. Im letzten Jahr haben kalifornische Wissenschaftler verkündet, dass es ihnen durch den Einsatz von superleichten Solarzellen gelungen sei, Anlagen für den Einsatz im Weltall zu konstruieren.