Columbiahalle : Käptn Peng - Ein Comandante des Seltsamen

Käptn Peng bringt die ausverkaufte Berliner Columbiahalle mit Dada zum Schwitzen.

Am Ende tropft der Schweiß von der Decke. Klingt nach Klischee, ist aber so. Restlos ausverkauft ist die Columbiahalle, so voll mit Menschen zwischen 15 und 30, dass nach zwei Stunden Konzert nicht viel Luft zum Atmen bleibt. Mädels mit Rastas hüpfen neben Jungs mit Dutt und Bart auf und ab, aber auch philosophiestudentisch dreinblickendes Klientel ist da, friedlich am Tanzen neben Typen, die privat eher harten Rap zu bevorzugen scheinen. Wer dieses lockere, wenn auch dicht gedrängte Zusammentreffen produziert ist der Schauspieler Robert Gwisdek, Sohn von Michael Gwisdek und Corinna Harfouch – den Gästen des Abends besser bekannt als Käptn Peng.

Mit Peng hat Gwisdek eine Kunstfigur geschaffen, die die irrwitzigsten Kabolze schlägt, von Theorierap über Dada bis Radioappeal. Mit seiner virtuosen Band Die Tentakel von Delphi hat er eben das dritte Album veröffentlicht: "Das nullte Kapitel". Und um es laut zu sagen: Keiner bringt zur Zeit Überflieger-Lyrics, die mehr als nur einen Löffel Quantenmechanik gefrühstückt haben, so gekonnt mit fetten Beats und trockenem Humor zusammen wie Peng. Wie ein Kobold kreiselt er über die Bühne, im schwarzen Schlabbershirt, mit Bart und Che-Guevara-Käppi – ein Comandante des Seltsamen, der gleich nach dem zweiten Song konstatiert, alle müssten sich jetzt bitte erst mal vorstellen, sonst bekäme er Angst vor so einer Menschenmasse. Da schreien alle ihre Namen, oder wie immer sie in einer Peng-Welt genannt werden wollen: eine große kakophonische Se...

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