Comedian Ralf Schmitz erzielt Rekord-Einschaltquote mit Dating-Show

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Für Zuschauer, die kreischende Kleiderständer oder kernige Knalltüten mögen; denen jedoch der „Bachelor“ zu intellektuell, die Dialoge in „Bauer sucht Frau“ zu komplex und Klums Kanonenfutter zu aufmüpfig sind, bietet RTL nun wieder eine echte Alternative. „Take me out“, heißt das Format, dessen zweite Staffel seit vergangener Woche jeden Samstag läuft. Und darum geht es: Ein Kandidat muss über drei Runden 30 Frauen von seinem Typ überzeugen. Bleiben am Ende mehr als zwei Ladys übrig, ist der Mann am Drücker. Er wählt seine Favoritin und dann werden beide in einer Stretch-Limousine in ein Lokal kutschiert, wo sie sich beschnuppern können. Als „rasant-witzige Dating-Show“, in der „geflirtet wird, was das Zeugt hält“, preist RTL diese Mischung aus „Herzblatt“ und Straßenstrich.

Mit dem Konzept gelang dem Sender gleich in der ersten Folge vor einer Woche ein fulminanter Höhepunkt. Erstmals wurde mit 20,8 Prozent Zuschaueranteil bei den 14- bis 49-Jährigen die 20-Prozent-Marke übersprungen. 2,74 Millionen Menschen sahen insgesamt zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 12,8 Prozent. Was also ist dran an der fröhlichen Fernseh-Fleischbeschau? Kurz gesagt: Der Erfolg beruht auf den klassischen drei Säulen Männer, Mädchen, Moderator.

Die Männer…

…sollen sich als taffe Typen präsentieren. Am Samstagabend besetzten diese Rollen der schwäbelnde Patrick („Isch komm vom schönen Bodensee.“), Techno-DJ Martin („Wegen einer Wette muss ich Bart tragen.“) und Steffen aus dem Münsterland („Als Mensch bin ich offen für alles neue.“) Die drei Womanizer warben mit herzzerreißenden Worten für sich. Hier die Top-3 der besten Selbstdarstellungen:

Platz 3: Martin: „Ich bin ein Typ, der anpackt.“

Platz 2: Patrick: „Isch fahre Veschpa und Veschpa fahren isch a Freiheitsgefühl.“

Platz 1: Steffen: „Ich kann mittlerweile auch bei schlechtem Wetter fotografieren, aber meine große Leidenschaft ist es, Fußballtrikots zu sammeln.“

Die Sprüchlein kamen unterschiedlich gut an. Während Patrick und Martin mit Mumm und Moped überzeugen konnten, ging Steffen ohne Date nach Hause. Keine Frau wollte ihnen kennenlernen. Seine konsequente Schlussfolgerung: „Ich glaub, ich schaufle mir ein Grab.“ Irgendwann wird Steffen verstehen, dass er der eigentliche Gewinner des Abends war.

Die Frauen…

…lärmten weniger als beim „Bachelor“, waren besser gekleidet als ihre Kolleginnen bei „Bauer sucht Frau“ und nicht so zickig wie die „GNTM“-Truppe. Soweit die gute Nachricht. Ihr Job bei „Take me out“ war es, die männlichen Kandidaten zunächst so weit wie möglich zu erniedrigen. Das klappte gut. Hier die Top-3 der Ablehnungsgründe:

Platz 3: „Ich habe sehr volle Lippen und du nicht so.“

Platz 2: „Der hat Sexappeal wie ein Autobahnschild.“

Platz 1: „Ich suche eher was arschlochmäßiges.“

Anschließend sollten sich die verbliebenen Frauen dem gedemütigten Kerl an den Hals werfen. Das schafften sie mit durchaus originellen Komplimenten: Hier die Top-3-Auswahl:

Platz 3: „Mir gefallen seine Tattoos.“

Platz 2: „Mir gefällt seine Vespa.“

Platz 1: „Ich freue mich das ganze Jahr auf Weihnachten und der hat einen Vollbart.“

Der Moderator…

…bemühte sich erfolgreich, dieses Niveau zu halten. Dass dafür ausgerechnet Ralf Schmitz zuständig war, überrascht. Bislang glänzte der Komiker in wirklich gelungenen TV-Formaten wie „Die Dreisten Drei“, “Schillerstraße” und “Genial daneben“. Seine Rezept dort: Eine Mischung aus Stand Up, Sketchen und Improvisation. Den gestrigen Abend bestritt er quasi mit einem Satz: „Ist er euer Mann, lasst die Lampe an, drückt ihr aus, seid ihr raus”. Singles, die diesen und weitere Späße live über sich ergehen lassen möchten, aufgepasst: RTL sucht noch nach Kandidaten und Kandidatinnen. Großes Publikum ist garantiert. Die zweite Folge der neuen Staffel sahen sogar noch mehr als die erste: Rund 2,97 Millionen Zuschauer. (fb)

Foto: RTL / Stefan Gregorowius