Corona-Krise: Innensenator Geisel: „Die Pandemie ist noch nicht beendet“

Berlin. Die Kontaktbeschränkungen werden gelockert, Fitnessstudios, Kneipen und Spielhallen können unter Auflagen wieder öffnen, und Demonstrationen und Gottesdienste im Freien sind wieder mit unbegrenzter Teilnehmerzahl möglich. Ein Gespräch über die schrittweise Rückkehr zur Normalität in Corona-Zeiten mit Innensenator Andreas Geisel (SPD) – und darüber, wie in Not geratenen Sportvereinen geholfen werden kann.

Berliner Morgenpost: Der Senat hat weitere Lockerungen beschlossen – nur wenige Tage, nachdem die Reproduktionszahl kurzzeitig über den kritischen Wert von eins gestiegen ist. Wie passt das zusammen?

Andreas Geisel: Wir haben ja bewusst die drei Ampeln als Indikatoren für die Gefahr durch die Corona-Epidemie ausgewählt, weil ein einzelner Faktor für sich genommen zu wenig Aussagekraft hat. Nur auf die Reproduktionszahl zu schauen, hat zwei Nachteile: Erstens ist es ist eine Rückschau. Die Zahlen spiegeln zum Zeitpunkt der Veröffentlichung also nicht die aktuelle Situation wider. Zweitens: Wenn die Zahl der Neuinfektionen so gering ist wie zurzeit in Berlin, kann die Reproduktionszahl sehr stark schwanken, sie sagt also nicht sehr viel aus. Sie müssen dann auch die zwei anderen Indikatoren sehen, also die Zahl der Neuinfektionen und den Anteil der durch Corona-Patienten belegten Betten auf den Intensivstationen. Diese Werte sind bisher durchweg positiv. Wir sind daher überzeugt davon, dass wir den Weg der schrittweisen Normalisierung weitergehen sollten.

Experten sagen, dass die ...

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