Corona-Pandemie: Rügen hat wieder offen - Ein Besuch auf der Insel

Bergen. Am Donnerstagabend klingt es noch irgendwie unrealistisch: „Die Insel ist voll“, sagt der junge Mann an der Hotelrezeption gut gelaunt, schiebt den Mundschutz zurecht und reicht mir ein Formular. „Sie haben Glück, ab morgen sind wir ausgebucht.“ Erstaunlich, denke ich. Ganz allein bin ich mit dem Auto über die neue Rügenbrücke geschwebt und auf der samtig ausgebauten B96 nach Binz gerollt. An der Rezeption bin ich der einzige Gast, auch an der Hotelbar sitzt niemand. Rügen gilt als beliebteste deutsche Ferieninsel und trotz ihrer Schönheit manchen auch als Synonym für überbordenden Massentourismus. Seit vergangenem Montag dürfen Hotels in Mecklenburg-Vorpommern wieder öffnen, doch noch ist es still.

Der Strand liegt direkt vor dem Hotel – einsam, nur der Wind hat Wellen in den weißen Strand geblasen, nur wenige Spaziergänger sind unterwegs. Die Ostsee schimmert türkis-blau, gesäumt von tiefgrünem Wald und, weiter weg, den Kreidefelsen. Jetzt sofort an den Strand! Doch erst muss das Formular ausgefüllt werden. Es gilt meinem Auto. Erfragt werden Adresse und Telefonnummer, „wegen Corona“, der Concierge erklärt es mir geduldig. Können auch Fahrzeuge Teil einer Infektionskette sein?

Bis zu 2000 Euro Buße für Gäste ohne Hotelbuchung

Egal. Ich bin froh, hier zu sein. Hotels in Mecklenburg-Vorpommern dürfen maximal 60 Prozent ihrer Betten belegen. Wird es trotzdem voll am Strand werden? Der Mann an der Rezeption lächelt. „Das hängt vor allem vom Wetter ab.“ In der Hotelgarage umrunde i...

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