Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages
Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.
Die aktuellen Zahlen:
Weltweit: Über 13,8 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 590.000; genesen: über 7,7 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University
Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 201.000 (Todesfälle: über 9000; genesen: über 186.000)
Am schwersten betroffen sind die USA mit über 3,5 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 138.000; genesen: über eine Million)
EU-Gipfel: Tiefe Gräben bei Verhandlungen um Milliarden-Plan
In der Corona-Krise haben die EU-Staaten bei einem Sondergipfel versucht, ein historisches Finanzpaket in Billionenhöhe unter Dach und Fach zu bringen. Die Unterschiede seien jedoch “noch sehr, sehr groß”, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag zum Auftakt eines zweitägigen EU-Gipfels in Brüssel. Sie könne deshalb noch nicht voraussagen, ob es bei dem Treffen zu einer Einigung komme. Verhandelt wurde über ein 750 Milliarden schweres Programm für den wirtschaftlichen Wiederaufbau sowie den gemeinsamen Haushalt für die nächsten sieben Jahre.
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EU-Ratschef Charles Michel hob gleich zu Beginn des Gipfels - das erste persönliche Treffen der Staats- und Regierungschefs seit Beginn der Corona-Krise - die kniffligsten Streitpunkte aufs Programm. So ging es am Freitag zunächst stundenlang um die Frage der Rabatte für große Beitragszahler zum EU-Haushalt, um den Umfang des Plans zur wirtschaftlichen Erholung und um die Bedingungen für Krisenhilfen, wie es aus EU-Kreisen hieß. Bei all diesen Themen lagen die 27 EU-Staaten am Freitag noch weit auseinander.
Merkel rief ihre Kollegen dazu auf, aufeinander zuzugehen. Es bedürfe “wirklich großer Kompromissbereitschaft aller, damit wir etwas hinbekommen, was für Europa gut ist”. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach vom Moment der Wahrheit und forderte Solidarität und Engagement. “Die nächsten Stunden werden absolut entscheidend sein”, sagte Macron. Für 2020 wird ein Einbruch der EU-Wirtschaft um 8,3 Prozent befürchtet.
Umfrage: Kritik an Trumps Corona-Krisenmanagement wächst
Vor dem Hintergrund dramatisch steigender Corona-Neuinfektionen in den USA wächst einer Umfrage zufolge die Kritik am Krisenmanagement von Präsident Donald Trump. In einer am Freitag veröffentlichten Befragung im Auftrag der “Washington Post” und des Senders ABC äußerten sich 60 Prozent negativ über Trumps Umgang mit der Pandemie, nur noch 38 Prozent befürworteten Trumps Vorgehen. Ende Mai hatten sich noch 53 Prozent negativ und 46 Prozent positiv geäußert. Im März hatte eine knappe Mehrheit (51 Prozent) Trumps Vorgehen noch gutgeheißen, 45 Prozent hatten es abgelehnt.
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In der Umfrage sagten 63 Prozent, es sei wichtiger, die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bringen, als die Wirtschaft wieder anzukurbeln. 33 Prozent äußerten sich gegenteilig. Ende Mai hatten diese Werte bei 57 Prozent beziehungsweise 37 Prozent gelegen. Trump strebt trotz Zehntausender neuer Corona-Fälle pro Tag eine möglichst schnelle Rückkehr zur Normalität an, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Er bewirbt sich bei der Präsidentschaftswahl im November um eine zweite Amtszeit.
In der Umfrage gaben 79 Prozent an, sie würden in Gegenwart anderer Menschen außerhalb ihres Zuhauses immer oder meistens eine Schutzmaske tragen. 15 Prozent sagten, sie würden nie oder selten eine Maske anziehen. Vergleichswerte zu den Vormonaten gab es bei dieser Frage nicht. Trump selber tritt in der Regel ohne Maske in der Öffentlichkeit auf. Bei einem Krankenhausbesuch am vergangenen Samstag hatte er allerdings eine Maske getragen. Für die Studie der beiden Medien wurden zwischen dem 12. und 15. Juli 1006 Erwachsene telefonisch befragt.
DWD: Weniger Verkehr in Corona-Krise hat Luftqualität verbessert
Der geringere Autoverkehr in Städten während der Corona-Krise hat sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stark auf die Belastung mit gesundheitsgefährdenden Stickoxiden ausgewirkt - auch wenn das an Messdaten nicht immer abzulesen war. Wenn man meteorologische Einflüsse abtrenne, zeige sich für die Zeit vom 23. März bis zum 19. April in 48 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern eine Verbesserung der Luftqualität durch den Lockdown um etwa 30 Prozent für Stickoxide (NOx), teilte der DWD am Freitag mit.
Eine zu hohe Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) ist in vielen Städten der Grund für Diesel-Fahrverbote oder Geschwindigkeitsbegrenzungen. Neben Diesel-Abgasen nimmt auch das Wetter erheblichen Einfluss auf die Messwerte. Maßgeblich für den EU-Grenzwert ist allerdings der Jahresmittelwert, er darf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft eigentlich nicht überschreiten. Im vergangenen Jahr lagen noch 25 Städte über diesem Grenzwert.
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Der Wetterdienst hat mit Hilfe des Umweltbundesamts NOx-Daten aus den Jahren 2015 bis 2020 mit den ersten beiden vierwöchigen sogenannten Lockdown-Phasen in der Corona-Krise verglichen. In den ersten vier Wochen bis 19. April nahmen die Stickoxid-Konzentrationen an Werktagen demnach um 31 plus/minus 8 Prozent gegenüber einem erwarteten Verlauf ohne Lockdown ab. Bei Stickstoffdioxid, das besonders im Fokus steht, waren es 22 plus/minus 6 Prozent. In der zweiten Phase des Lockdowns waren die Minderungen bedingt durch die wieder zunehmende Verkehrsaktivität schwächer.
Texte: dpa
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