Daniel Radcliffe: Mein Freund, der Rassist

Daniel Radcliffe: Mein Freund, der Rassist

Daniel Radcliffe musste für seine neue Rolle in dem Neonazi-Streifen "Imperium" keine allzu aufwändige Recherche betreiben. In einem Interview gestand der "Harry Potter"-Star, dass er viele Rassisten kenne und sogar mit ihnen befreundet sei.

In "Imperium" spielt Daniel Radcliffe den FBI-Agenten Nate Foster, der sich in eine Gruppe von Neonazis einschleusen läßt, um einen Bombenanschlag zu verhindern. Als der 27-Jährige im Interview mit "Hollywood Reporter" gefragt wird, ob er sich für seine Recherchen zu der Rolle in "Imperium" auch mit echten Neonazis getroffen habe, antwortet er: "Nein, aber ich kenne einige richtig üble Rassisten, Freunde, deren Meinung ich absolut ablehne. Sie sind keine Neonazis, so extrem würden sie nie werden, aber sie sind gegen Immigration und haben überzeugt für den Brexit gestimmt". Interessante Freunde, die Daniel Radcliffe da hat. Aber kann man mit Rassisten befreundet sein? Natürlich, meint der Schauspieler.

"Ich bin immer noch mit ihnen befreundet, weil ich glaube, dass Freundschaft nicht daran fest gemacht werden kann. Das wäre ein sehr trauriger Blick auf die Welt". Ein bemerkenswerter Standpunkt! Aber Radcliffes Freunde waren nicht die einzigen, die ihn für seine Rolle inspirierten. Vor allem Londoner Taxifahrer seinen eine sprudelnde Quelle für Ideen gewesen.

"Einiges von dem ungeheuerlichsten rassistischen Mist, den ich jemals gehört habe, kam aus dem Mund von Londoner Taxifahrern." Er habe manchmal in dem Wagen gesessen, sich den Redeschwall angehört und gedacht: "Ich weiß auch, dass ich weiß bin, aber wie kannst du nur annehmen, dass ich mit dir einer Meinung bin." Ob sich die Recherchen gelohnt haben, bekommen die Zuschauer hierzulande leider nicht im Kino zu sehen. "Imperium" erscheint in Deutschland am 1. Dezember auf DVD.