Darüber diskutiert die Liga: Bankdrücker James und Vizemeister im Abstiegskampf

Der 11. Spieltag der Bundesliga hat nicht nur den FC Bayern auf Rang fünf der Tabelle zurückgeworfen, sondern auch einige Diskussionspunkte geboten. Wie geht es weiter mit James Rodriguez? Was ist los bei Bayer Leverkusen und dem FC Schalke 04? Und wie weit stürzt Bremen noch ab?

James Rodriguez fand sich gegen Borussia Dortmund auf der Bank wieder. (Bild: Getty Images)
James Rodriguez fand sich gegen Borussia Dortmund auf der Bank wieder. (Bild: Getty Images)

James Rodriguez beim FC Bayern 90 Minuten auf der Bank

Der FC Bayern München verlor am Samstagabend durchaus verdient mit 2:3 gegen Borussia Dortmund. Nicht mitwirken durfte James Rodriguez, der von Trainer Niko Kovac über 90 Minuten auf der Bank gelassen wurde. Angeschlagen sei der Kolumbianer gewesen, so die Stellungnahme der Bayern. Den anhaltenden Gerüchten um die Unzufriedenheit James’ in München und unter Coach Kovac tut das natürlich keinen Abbruch, eher im Gegenteil.

Oder war der Bankplatz eine disziplinarische Maßnahme? “Nein, er ist nicht zu spät zum Training gekommen. Das war eine Fehlinformation”, sagte Hasan Salihamidzic vor der Partie. Der Sportdirektor übersah dabei, dass das auch niemand berichtet hatte: Die Bild bezog sich in ihrer Meldung eigentlich auf den Treffpunkt eine Stunde vor dem Training. Was fest steht: Ruhig wird es in diesen Tagen beim FC Bayern sicherlich nicht.

FC Bayern München nach BVB-Pleite nur auf dem fünften Rang

Erst die Niederlage gegen Borussia Dortmund, dann siegten am Sonntag auch Eintracht Frankfurt und RB Leipzig: Der Rekordmeister ist zur Länderspielpause auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht. Aktuell stehen die Zeichen damit auf Europa League. Eine Momentaufnahme, klar, wohl aber dürften die Köpfe im Hinterzimmer der Säbener Straße trotz spielfreiem Wochenende rauchen.

Trainer Niko Kovac steht laut Uli Hoeneß nicht zur Diskussion, wohl aber der Kader. Während Präsident Hoeneß angab, erst im Sommer nachlegen zu wollen, schloss Sportdirektor Salihamidzic Neuzugänge im Winter nicht völlig aus. Hoffnung ruht dabei auch auf Alphonso Davies. Der 18-jährige Kanadier kommt im Januar nach München. In der MLS präsentierte er sich zuletzt in guter Form. Ein Hoffnungsschimmer.


SV Werder Bremen im freien Fall – Florian Kohfeldt bleibt bei seiner Linie

Vor wenigen Wochen – genauer gesagt vor drei Spieltagen – galt der SV Werder Bremen noch als möglicher Aspirant für die Champions League. Drei Niederlagen in Serie später sieht vieles anders aus bei Florian Kohfeldt und seinem Team. Die Bild nennt Top-Spieler Max Kruse plötzlich “Moppel”, der zuletzt gefeierte Offensivfußball wird verteufelt.

Einzig Kohfeldt bleibt cool: “Wenn ich jetzt zweifeln, mich verrückt machen und nur noch den Kopf zermartern würde, würde das nichts bringen. Ich muss jetzt bei mir bleiben.” Bremen macht also weiter wie gewohnt und hofft, mit der Länderspielpause ordentlich durchatmen zu können. Das 1:3 gegen Mönchengladbach soll aus den Köpfen verschwinden.

FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen: Top-Klubs im Keller

Wer könnte deutscher Meister werden, fragten diverse Magazine vor der Saison. Nicht selten hießen die heißesten Kandidaten – hinter dem FC Bayern und Borussia Dortmund – FC Schalke 04 oder Bayer Leverkusen. Es stellte sich heraus: Beide sind derzeit weit von ihrer Form der vergangenen Saison entfernt. Vizemeister Schalke (Platz 14) verlor mit 0:3 gegen Frankfurt, Leverkusen (Platz 13) mit 0:3 gegen Leipzig. Das bedeutet Abstiegskampf – ganz ohne Frage.

Während Domenico Tedesco weiter unantastbar scheint, ließ Rudi Völler am Sonntag erstmals Rückendeckung für Heiko Herrlich missen. Kevin Volland übte heftige Kritik an seinen Mitspielern, seitdem ist es still geworden um die Werkself. Mit elf Punkten nach elf Spieltagen vielleicht die Ruhe vor dem Sturm? Bei Schalke war es schon am Wochenende ruhig: aufmunternden Applaus der Fans vermisste das Team beim Gang in die Kurve.

Dietmar Hopp und der Kampf gegen die Ultras

Bei der TSG 1899 Hoffenheim geht es aufwärts, Mäzen Dietmar Hopp steht aber noch immer im offenen Disput mit diversen Ultra-Gruppen der Bundesliga. Auch beim FC Augsburg wurde der Mäzen wieder das Ziel von beleidigenden Plakaten. “Hurensohn” fiel nicht zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem 78-Jährigen.

Hopp selbst scheint nach zuletzt bitterer Gegenwehr etwas zu resignieren: “Wenn der DFB nicht handelt, kann ich nichts machen.” Der BVB wurde kürzlich zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt, es drohen mehr Konsequenzen für die Fans. Ausgereicht hat diese Art der Bestrafung nicht. “Wenn die Ultras die Macht ergreifen, dann gute Nacht”, hatte Hopp noch im Oktober gemeint.