Das Ende einer Ära: Microsoft stellt den Internet Explorer ein

Der Internet Explorer soll durch einen neuen Browser ersetzt werden.

Ein negatives Image haftete dem Internet Explorer schon länger an: Sicherheitslücken und starke Konkurrenz machten dem Browser-Klassiker das Leben schwer. Wie Microsoft nun auf einer Pressekonferenz mitteilte, arbeitet das Unternehmen seit geraumer Zeit an einem neuen Browser – ein unverbrauchter Name soll dem Produkt einen unbelasteten Neustart ermöglichen. Der Internet Explorer bleibe fortan zwar bei einigen Windows-10-Versionen vorinstalliert, soll jedoch nicht mehr weiterentwickelt werden, wie die Tech-Experten von "The Verge" berichten.

"Wir arbeiten gerade noch an der Marke und dem neuen Namen", gab Chris Capossela, der Marketing-Chef von Microsoft, auf einer Konferenz in Atlanta zu Protokoll. Das neue Projekt des Branchenriesen läuft momentan noch unter dem Codenamen "Spartan". Der Konkurrenz um Firefox und Google Chrome wird offenbar mit allen Mitteln der Kampf angesagt, das suggeriert zumindest schon einmal die Bezeichnung der neuen Entwicklung.

Als der Internet Explorer vor 20 Jahren eingeführt wurde, war er nicht nur einige Jahre zu spät dran, der damals führende Browser Netscape Navigator galt als stärkere Alternative. Erst nach einigen Jahren konnte sich das Microsoft-Produkt durchsetzen und etablierte sich dank der Vorinstallation auf unzähligen Rechnern als die Nummer 1 unter den Browsern. In der Folge wurden jedoch wesentliche Entwicklungen auf dem Markt verschlafen und Firefox – ein Projekt, das aus dem Netscape Navigator hervorging – sowie Google Chrome zogen wieder am Internet Explorer vorbei. Sie gelten noch heute als schneller und sicherer.

In der Folge versuchte Microsoft, den Browser mit diversen Imagekampagnen wieder besser am Markt zu platzieren. Doch selbst humoristische Werbung, in der sich über frühere Versionen des Internet Explorers lustig gemacht wurde, konnte den Umschwung nicht ermöglichen. Nun hat sich das US-Unternehmen also endgültig entschlossen, den Patienten Internet Explorer zu Grabe zu tragen und auf ein neues Pferd zu setzen. Ob der Nachfolger die Herzen der Internetnutzer erobern kann, wird sich noch zeigen müssen.

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