Demokratie: Spandau bekommt „Platz der Weißen Rose“

Berlin. Die Fläche vor dem ehemaligen Kriegsverbrechergefängnis in Spandau bekommt einen neuen Namen: Künftig soll die knapp 1000 Quadratmeter große Rasenfläche an der Wilhelmstraße 23 „Platz der Weißen Rose“ heißen. Einen entsprechenden Beschluss der Spandauer Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gab es bereits 2018, nun wird das Vorhaben umgesetzt. Ein neues Straßenschild soll an diesem Sonnabend aufgestellt werden. Es ist der erste Ort in Berlin, der nach der Widerstandsgruppe aus der NS-Zeit benannt wird.

Die Fraktionen von SPD, Linken, Grünen und FDP, die den Antrag für den neuen Namen der Fläche gemeinsam gestellt hatten, wollten damit ein „deutliches Zeichen gegen nationalsozialistisches Gedankengut“ setzen, wie es in der Begründung hieß. Gerade an diesem historischen Ort, der in der Vergangenheit mehrfach das Ziel von Neonazi-Aufmärschen war. Hintergrund ist, dass in dem Gefängnis unter anderem Rudolf Heß inhaftiert war.

Bezirksamt wollte Benennung vor Heß-Todestag erledigt haben

Das Gefängnisgebäude wurde bereits 1987 abgerissen, heute befinden sich auf dem Areal ein Einkaufszentrum und medizinische Einrichtungen. Die Rasenfläche selbst war bislang als sogenanntes Straßenbegleitgrün Teil des in Wilhelmstraße benannten öffentlichen Straßenlandes. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte die BVV deshalb beschlossen, die dreieckige Fläche aus der Wilhelmstraße „herauszulösen“ – ein Schritt, der formell erforderlich war, um den Bereich anschließend neu zu benennen.

„Die Benen...

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