Demonstration in Berlin: In die Trauer der Air Berliner mischt sich die Wut

Beschäftigte der insolventen Fluglinie demonstrieren zum Schluss vor dem Kanzleramt

Der erste Weihnachtsbaum ist grün und üppig. Statt eines Sterns thront auf der Spitze das Logo der Lufthansa, unter den Zweigen liegen Geschenke, auf die Flugzeuge gemalt sind. Auf einem anderen steht "Niki". Auch der zweite Baum sieht hübsch aus, von oben lächelt Thomas Winkelmann herab, dazu gibt es ein Geschenk in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Der letzte Baum gehört den Mitarbeitern von Air Berlin. Er ist dürr, kahl, und als Geschenk gibt es nur den Gang zum Arbeitsamt.

Die Botschaft ist klar: Während die Lufthansa sich große Teile der insolventen Air Berlin einverleibt und Vorstandschef Winkelmann trotz Pleite sein Millionengehalt sicher hat, fällt Weihnachten für die restlichen Mitarbeiter der Airline aus. Gemalt hat das Schild ein junger Mann namens Maik, der nur seinen Vornamen nennen möchte, so wie fast alle der rund 1000 Kollegen, die zum Berliner Hauptbahnhof gekommen sind, um für "soziale Gerechtigkeit im Luftverkehr" zu demonstrieren.

Die Stimmung ist aufgeladen, ein bisschen so wie an jenem Freitag Ende Oktober, als der letzte Air-Berlin-Flieger in Tegel aufsetzte. Nur nicht ganz so rührselig. Zur Trauer hat sich ein neues Gefühl gesellt: Wut. Dass die Air Berliner ein furioses Völkchen sind und zusammenhalten, wollen sie hier und heute noch mal zeigen.

Eine Option ist ein Betriebsübergang

Maik, der Mann mit dem Weihnachtsschild, saß ein Drittel seines Lebens als Co-Pilot in den Cockpits der rot-weißen Maschinen, die jetzt am Boden stehen. Soziale Gerechtigkeit bedeut...

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