Denkmal: Parlament der Bäume: Aktionskünstler Ben Wagin ruft um Hilfe

Der Künstler Ben Wagin besichtigt mit einer dänischen Schulklasse das Parlament der Bäume

Berlin. "Sind die Mauerteile original?" will der Berlin-Besucher aus Baden-Württemberg wissen, als er einen Blick in das "Parlament der Bäume" wirft. "Mir ist das noch übel in Erinnerung, wie wir in der DDR als junge Menschen unzumutbar gefilzt wurden", erinnert sich Bernhard Schnepf. Doch Aktionskünstler Ben Wagin, dem Berlin dieses Areal auf dem ehemaligen Grenzstreifen zu verdanken hat und der schon im Jahr 1988 Bäume an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik an der Hannoverschen Straße in Ost-Berlin gepflanzt hatte, ist verstimmt und antwortet nur kurz angebunden.

Er sorgt sich um die Zukunft des Projekts, das mitten im Regierungsviertel an die Toten und die Teilung Deutschlands erinnert – mit Mauersegmenten, Granitplatten mit den Namen von Maueropfern, Texten, Installationen, Gemälden, Blumen und Bäumen, die nach der deutschen Wiedervereinigung unter anderem von Politikern wie Klaus Töpfer, Hanna-Renate Laurien und Richard von Weizsäcker gepflanzt wurden. "Ende des Jahres läuft die Unterstützung aus. Ich weiß nicht, wie es dann hier weitergehen soll", sagte Ben Wagin. Der 88-jährige Künstler ärgert sich, dass die Arbeit für den Gedenkort im Gegensatz zu anderen Erinnerungsorten nicht mehr gefördert wird.

Andenken an die einstige Teilung Berlins

Das sogenannte Memorandum des ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse beinhaltet, dass der Bundestag eine Minimalpflege des Parlaments der Bäume bereitstellt, mit einem "Bundestagsgärtner", der beispielsweise Bäume beschneidet...

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