Das ist der schmerzhafteste Insektenstich der Welt

Forscher lässt sich von über 150 Insektenarten stechen

Dr. Justin Orvel Schmidt hat sich mit Haut und Haar der Wissenschaft verschrieben. In seinem selbst entwickelten Index katalogisiert er auf einer Skala von 1 bis 4 die subjektiv empfundene Intensität von verschiedenen Insektenstichen.

Am schlimmsten ist wohl der Stich der 24-Stunden-Ameise. Der US-amerikanische Wissenschaftler Dr. Justin Orvel Schmidt ordnet ihr eine 4,0+, also die höchste Schmerzstufe, zu. Die Ameise nutzt ihren Stachel, um Angreifer mit dem Gift Poneratoxin abzuwehren. Beim Menschen löst ein Stich über Stunden hinweg schlimmste Schmerzen aus. Schmidt beschreibt den Kontakt mit dieser Ameisenart wie folgt: „Reiner, intensiver, strahlender Schmerz. Als ob man über glühende Kohlen läuft und dabei einen sieben Zentimeter langen, rostigen Nagel in der Ferse stecken hat“. Die indigene südamerikanische Volksgruppe Sateré-Mawé nutzt das Gift der Ameise für ein haarsträubendes Initiationsritual: Jungen müssen einen mit Ameisen gefüllten Handschuh 30 Minuten lang tragen. Wer den Schmerz aushält, eignet sich als Anführer.

Auch andere Insektenarten haben es laut Schmidt in sich. Die Pepsis formosa, auch bekannt als Tarantulafalke, gehört zu den größten Wespenarten weltweit. Sie ernährt sich als Larve von Vogelspinnen und als ausgewachsenes Insekt von Nektar und Blütenstaub. Schmidt beschreibt den Stich einer Pepsis formosa als „heftig, blendend, furchtbar elektrisch. Als ob jemand einen laufenden Haartrockner in dein Schaumbad fallen lässt“. Auf dem Schmidt-Stichschmerz-Index steht die Pepsis formosa auf der Schmerzstufe 4,0. Etwas harmloser klingt hingegen die Feuerameise. Der Schmerz ihres Angriffes sei „Scharf, plötzlich, etwas beunruhigend. Als ob man über einen Flokatiteppich läuft, sich statisch auflädt und einen elektrischen Schlag bekommt“. Erreicht wird dabei nach Angabe des Forschers, der am „Southwestern Biological Institute“ im US-Bundesstaat Arizona arbeitet, allerdings „nur“ die Schmerzstufe 1,2.

Ob die blumigen Beschreibungen des verrückten Forschers tatsächlich einen wissenschaftlich relevanten Wert haben, sei dahingestellt. Unterhaltsam sind sie aber allemal.

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