Destillerie mit skurrilem Produkt: Meteoriten-Wodka

Innovativ oder überflüssig?

Meteoriten
Was haben Meteoriten mit Wodka zu tun? In einer Premium-Spirituose einer französischen Destillerie spielen sie eine wichtige Rolle. (Bild: Getty Images)

In der Welt der Luxusgetränke geht es längst nicht mehr nur um den Geschmack. Auch die Geschichten und die Exklusivität hinter den Produkten zählen. Ideen, wie die Gewinnung von Wasser aus uraltem Gletschereis oder die Destillation eines durch Diamanten gefilterten "Billionaire Vodka", haben einen neuen Trend in der Branche gesetzt.

Nun versucht sich auch die Pegasus Distillery aus Frankreich an einem ähnlich extravaganten Produkt: Der "Shooting Star" Vodka ist ein mit Meteoriten gealtertes Destillat. Er verspricht ein Geschmackserlebnis wie aus den Weiten des Weltalls. Ein neuer Maßstab für Innovation und Extravaganz oder überflüssiges Chichi zu einem unverschämt hohen Preis?

Der Name ist beim "Shooting Star"-Vodka (zu deutsch: "Sternschnuppen"-Vodka) Programm: Denn die Premium-Sirituose enthält tatsächlich einen Hauch Sternenstaub. Der Vodka wird laut Hersteller mindestens ein Jahr lang in einer Terrakotta-Amphore aus Italien gelagert. In der Mitte dieser Amphore hängt ein Meteorit, der dem Wodka ein "außergewöhnliches Aroma" verleiht.

"Wir sind stolz darauf, Bio-Zutaten und Pflanzen zu verwenden, die in Südfrankreich und in den Schweizer Alpen von Hand geerntet werden, und unsere Spirituosen in kleinen Chargen zu destillieren – ein Prozess, der uns durch unser Engagement für Exzellenz und Innovation auszeichnet und das Terroir der Region auf einzigartige Weise verkörpert", sagte Maxime Girardin , Gründer und Brennmeister der Pegasus Distillerie, in einer Pressemitteilung .

Meteoriten sind Überbleibsel von Kometen und Asteroiden, die in die Erdatmosphäre eingedrungen sind. Sie enthalten seltene Mineralien und Elemente, die auf der Erde kaum zu finden sind. Sie sind oftmals viele Millionen Jahre alt. Wie sie den Geschmack der Spirituose genau beeinflussen, hat das Unternehmen bisher nicht verlauten lassen. Spirituosen-Liebhaber*innen und Science-Fiction-Fans, die nun neugierig geworden sind und den kosmischen Wodka probieren möchten, müssen ihn also selbst erwerben. Billig ist der Meteoriten-Schnaps allerdings nicht: Rund 319 Dollar (295 Euro) kostet eine Flasche.

Der Meteoriten-Wodka scheint einen Nerv in der Branche zu treffen. Skurrile und/oder hochpreisige Luxusprodukte erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit: Im vergangenen Jahr machte die "Shinmai Shimbun", eine der ältesten Zeitungen Japans, mit dem Verkauf einer "Insektenschokolade" Schlagzeilen. Aber auch besondere Kaffeesorten wie "Kopi Luwak" (Kaffee, dessen Bohnen von Zibetkatzen gefressen, verdaut und ausgeschieden werden). "Black Ivory"-Kaffee (Kaffee, dessen Bohnen von Elefanten verdaut und ausgeschieden werden) oder der mit Champagner und Blattgold verfeinerte "Bliss Caviar" sind luxuriöse und ausgefallene Delikatessen, die bei Feinschmecker*innen und Liebhaber*innen exklusiver Genussmittel hoch im Kurs stehen.