Deutsche Bahn gibt Pünktlichkeitsziel auf: So reagiert das Netz

Ob es nächstes Jahr mit der Pünktlichkeit besser klappt? Richard Lutz hofft es (Bild: dpa)
Ob es nächstes Jahr mit der Pünktlichkeit besser klappt? Richard Lutz hofft es (Bild: dpa)

Ursprünglich sollten 81 Prozent der Züge pünktlich ans Ziel kommen. Dieses Pünktlichkeitsziel hat die Deutsche Bahn nun aber aufgegeben. Die Folge? Spott und Häme im Netz.

“Bald kommt der Winter oder wie man bei der Bahn sagen würde: eine unvorhersehbare Naturkatastrophe“ – diesen oder ähnlich gehässige Kommentare muss sich die Deutsche Bahn jedes Jahr kurz vor Weihnachten anhören. Was die Pünktlichkeit angeht, hat sie hierzulande ein schlechtes Image.

Nun hat die Bahn ihr selbst ernanntes Pünktlichkeitsziel für dieses Jahr aufgegeben. Ein gefundenes Fressen für die User im Netz – denn dort ließ der Shitstorm nicht lange auf sich warten.

“Das Pünktlichkeitsziel der Deutschen Bahn ist dieses Jahr nicht einzuhalten und verspätet sich um ein Jahr. Genau mein Humor”, twitterte ein User.

Tatsächlich hatte sich die Bahn zuletzt eine Quote von 81 Prozent pünktlicher Fernzüge für das Gesamtjahr vorgenommen. Das sei nun nicht mehr erreichbar, sagte Bahnchef Richard Lutz der “Süddeutschen Zeitung” am Dienstag. “Wir sind bei der Pünktlichkeit noch nicht da, wo wir hinwollten”, so Lutz. Viele User fragen sich: Gab es so ein Pünktlichkeitsziel überhaupt mal?

Ein weiterer Twitter-Nutzer erklärt: “Bin froh, wenn mein Zug überhaupt bis ans Ziel fährt.” Ein anderer spottet: “Bahnreisende können unbesorgt sein, für sie ändert sich nichts.”

“Wenn ich die Bahn wäre, würde ich erst mal die Preise erhöhen”, findet ein anderer User. “Länger unterwegs zum selben Preis. Das geht ja mal gar nicht”, stimmt ihm einer zu.

Gerade im zweiten Halbjahr sei zu viel passiert, als dass sich dieses Ziel hätte einhalten lassen. Naturkatastrophen wie Sturm “Xavier” hätten die Deutsche Bahn vor massive Probleme gestellt. Viele Strecken mussten wegen umgefallener Bäume vorübergehend gesperrt werden. “Das ärgert uns”, sagte Lutz der “SZ”. “Wir hatten den Kunden mehr versprochen.”

Dennoch ist Lutz zuversichtlich, die Ziele für nächstes Jahr noch optimistischer: Die Bahn will an ihrem langfristigen Ziel – 85 Prozent der Züge sollen pünktlich sein – festhalten, “auch wenn auf dem Weg dorthin beträchtliche Hindernisse zu beseitigen sind”. Die Kunden dürfen also gespannt sein, wie es 2018 weitergeht. Komplett abgefahren ist der Zug ja noch nicht.