Deutsche Bahn: So arbeitet die Chefin der Berliner Bahnhöfe

Berlin. Mit ein paar Tritten schiebt Cornelia Kadatz das Taschentuch am Boden Richtung Mülleimer. In die Hand nehmen wäre dann doch zu unhygienisch. Ansonsten ist die Bahnhofschefin aber nicht zimperlich. Geht es um ihre Station, legt die Managerin beherzt Hand an, und sei es um den Boden ein bisschen sauberer zu machen. Seit Mai 2019 ist Kadatz Chefin des Berliner Hauptbahnhofs. Anfang Januar hat sie auch die Leitung aller weiteren Fernbahnhöfe der Hauptstadt übernommen. Sie verwaltet seither auch die Stationen Gesundbrunnen, Südkreuz, Ostbahnhof und Spandau, den kommenden Halt am BER sowie den alten Bahnhof Schönefeld. Eine Aufgabe, die von Managern viel Energie verlangt. Aber daran mangelt es Kadatz ohnehin nicht.

Die Schiene gehörte bei der 41-Jährigen schon immer zu ihrem Leben. Ihr Vater war erst in der DDR bei der Reichsbahn und später bei der Deutschen Bahn (DB). Auch sie hat ausschließlich für den Konzern mit dem roten Logo gearbeitet. „Ich bin eine richtige DB-Pflanze.“ Schon ihr Betriebswirtschaftsstudium absolvierte die aus dem Spreewald nahe Königs Wusterhausen stammende Kadatz ab 1998 bei der Bahn.

Zu einer Zeit lange vor „Klimawandel“ und „Flugscham“, als der Konzern noch viel von seinem ehemals angestaubten Image in sich trug. „Ich bin noch vor dem Hype gekommen“, sagt Kadatz. „Aber für mich war die Bahn schon immer hip.“ Nach Stationen in Mainz und Potsdam leitete sie fünf Jahre lang den Hauptbahnhof in Halle an der Saale sowie die Hälfte aller Stationen in Sachsen-Anh...

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