Deutsche Piloten-Gewerkschaft: Streiks bei Ryanair möglich

Die deutsche Pilotengewerkschaft Cockpit (VC) hat für die Billig-Fluggesellschaft Ryanair Streiks angekündigt. Ilja Schulz , Präsident der Vereinigung Cockpit, sagte: _"Dass Ryanair sich jetzt jeglichen Verhandlungen mit der Vereinigung Cockpit verweigert hat, sehen wir jetzt keine andere Möglichkeit, als die Tarifziele der Ryanair-Piloten auch mittels Arbeitskampfmaßnahmen durchzusetzen. Das heißt, dass ab sofort, mit dieser Minute in Deutschland, auf Basis unserer Tarifforderungen, jederzeit mit Streiks bei Ryanair zu rechnen ist."_ Entsprechende Maßnahmen könnten ab sofort ergriffen werden. Lediglich die Weihnachtstage seien ausgeschlossen. Die Gewerkschaft will für die Piloten von Ryanair marktgerechte Arbeits- und Vergütungsbestimmungen erzwingen. Ryanair hatte Verhandlungen mit der Gewerkschaft kategorisch abgelehnt. In einer Mitteilung des Unternehmens hieß es, dass man keine Mitteilung über bevorstehende Arbeitskampfmaßnahmen in Deutschland erhalten habe. Auch in Portugal, Italien und Irland wurden Streiks angekündigt. Der Dachverband "European Cockpit Association" will damit gegen die Politik von Ryanair vorgehen, Piloten unabhängig von ihrem Standort nach irischem Recht zu beschäftigen. EU-weit gelten die Sozialstandards Irlands als relativ lax. Viele Piloten des Billigfliegers sind über ein umstrittenes Contractor-Modell angestellt. Die Fluzeugführer fordern von Ryanair, sich an die nationalen Sozialstandards der Personalstandorte zu halten. Doch ihr Arbeitgeber geht auf diese Forderung nicht ein. Man halte sich an geltendes europäisches Recht, Lohnerhöhungen und Dienstplanverbesserungen seien mit lokalen Piloten-Ausschüssen ausgehandelt werden. Dass in diesen keine von den Piloten gewählten Vertreter sitzen, stört das Ryanair-Management dabei nicht. Neben den Piloten hatte auch das Kabinenpersonal tarifgebundene Verträge gefordert. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) wollte bereits Ende Oktober mit Ryanair verhandeln. Eine Kooperation zwischen den beiden Gewerkschaften gibt es bislang nicht.