Deutschstunde: Sowohl Hans als auch Grete gehen zur Schule

„Gehen“ sie, oder „geht“ jeder für sich allein? Die Doppelkonjunktion „sowohl – als auch“ lässt Zweifel aufkommen.

Wenn Sie mehrere einzelne Fäden haben und wollen sie zu einer ungeteilten langen Schnur verknüpfen, so benötigen Sie ein Mittel, die Einzelteile zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wahrscheinlich werden Sie die Fäden verknoten, und jeder Knoten hat die Funktion eines Bindemittels. So etwas Ähnliches passiert nicht nur bei Schnüren oder Seilen, sondern auch mit Wörtern, wenn Satzglieder oder ganze Sätze verbunden werden. Dazu benötigen wir spezielle Wörter, die die Satzteile zusammenhalten, die sogenannten Bindewörter, fachsprachlich Konjunktionen genannt. Konjunktionen sind also die „Knoten“ des Satzbaus.

Sie kennen Konjunktionen wie „und, oder, weil, nachdem“, die zusammenfügen, was zusammengehören soll. Ohne Konjunktionen wäre unsere Sprache zerhackt und umständlich. Die Sätze „Hans geht zur Schule“ und „Grete geht zur Schule“ lassen sich viel flüssiger mit der Konjunktion „und“ gestalten: „Hans und Grete gehen zur Schule.“ Hier ist „und“ eine nebenordnende Konjunktion. Dieses Bindewort verbindet Gleichrangiges, nämlich Hans und Grete, die sprachlich gleichberechtigt sind.

Anders ist es, wenn Konjunktionen wie „weil“ einen untergeordneten Nebensatz anbinden: Hans geht schon länger in die Schule als Grete, weil er älter als seine Schwester ist. Hier wird in dem Nebensatz (und zwar in einem Kausalsatz) der Grund (lat. causa) für die Aussage des Hauptsatzes geliefert.

Es gibt Konjunktionen, die stehen nicht allein, sondern holen sich ein weiteres Bindeglied als Partner. Eine solche...

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