Deutschstunde: Waren die Römer schlauer als die Germanen?

Was bedeutet Flexion? Die Flexion hat, wie am vergangenen Dienstag an dieser Stelle erwähnt, etwas mit dem Biegen und Beugen zu tun. Allerdings wird bei der Flexion kein Blech „gebogen“, sondern ein Wort verändert. Es wird „gebeugt“, weshalb wir die Flexion auf Deutsch auch „Beugung“ nennen. Das bedeutet nicht, dass wir das betreffende Wort verballhornen. Wir wandeln seine Form ab, wobei wir es gezielt mit morphologischen (formenbildenden) Mitteilungen versehen. Es gibt nur wenige Wortarten, die nicht flektierbar sind, etwa die Adverbien (Umstandswörter).

Alle anderen Wortarten werden bei der Flexion mit Informationen „geimpft“. Die Wörter, die kasusabhängig sind (also sich mit dem gewählten Fall verändern), werden dekliniert. Die Form „das Pferd“ zeigt an, dass wir es mit dem Nominativ (1. Fall) im Singular (Einzahl) zu tun haben. Der Artikel „das“ weist darauf hin, dass das grammatische (!) Geschlecht (Genus) neutral ist. Wir benötigen allerdings zwei Wörter. Selbst in dieser einfachen Form lässt sich die Genus-Information nicht mehr im Hauptwort „Pferd“ unterbinden. Wir müssen ein Artikelwort zur Hilfe nehmen. Bei der Fügung „[der Sattel] des Pferd-es“ bekommt der Genitiv (2. Fall) die Genitiv-Endung „-es“, doch bei dem Sprung in den Plural (Mehrzahl) lassen sich die beiden Kasus (Fälle) nicht mehr durch die Endung unterscheiden: „die Pferd-e“ (Nominativ Plural), „[die Ställe] der Pferd-e“ (Genitiv). Außer der Genus-Information muss jetzt auch die Kasus-Information in den A...

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