Die kontroversesten Sprüche von CDU-Politiker Jens Spahn

Der CDU-Politiker Jens Spahn hat viel zu sagen. (Bild: AP Photo/Martin Meissner)
Der CDU-Politiker Jens Spahn hat viel zu sagen. (Bild: AP Photo/Martin Meissner)

Der künftige Gesundheitsminister Jens Spahn löst mit einigen seiner Aussagen immer wieder Empörung aus. Gerade ist der Ärger über seine umstrittene Hartz-IV-Äußerung verzogen, schon holt der CDU-Politiker zu einem weiteren schwierigen Thema wie Abtreibungen aus. Seine kontroversesten Sprüche haben wir gesammelt.

Über Gegner des Werbeverbots von Schwangerschaftsabbrüchen:

„Wenn es um das Leben von Tieren geht, da sind einige, die jetzt für Abtreibungen werben wollen, kompromisslos. Aber in dieser Debatte wird manchmal gar nicht mehr berücksichtigt, dass es um ungeborenes menschliches Leben geht.“ (Jens Spahn im „Bild“-Interview)

Über das Arbeitslosengeld II:

„Die gesetzliche Grundsicherung wird mit großem Aufwand genau bemessen und regelmäßig angepasst. Hartz IV bedeutet nicht Armut, sondern ist die Antwort unserer Solidargemeinschaft auf Armut. Diese Grundsicherung ist aktive Armutsbekämpfung! Damit hat jeder das, was er zum Leben braucht.“ (Jens Spahn im „Berliner Morgenpost“-Interview)

Über seine kontroversen Wortmeldungen zu Themen wie Hartz IV:

„Dieses schöne Land kommt am Ende nur weiter, wenn wir ab und zu miteinander auch mal diskutieren. Und wenn beim Diskutieren auch ein paar Unterschiede deutlich werden. Weil, wenn man nicht diskutiert und nicht auch über Unterschiede redet, entsteht selten was Neues, Produktives.” (Jens Spahn in der ARD-Sendung „Hart aber fair“)

Über den Koalitionsvertrag:

„Wir können jetzt Wunden lecken, oder wir können jetzt sagen, wir machen was draus.” (Jens Spahn in einer Rede auf einem CDU-Parteitag in Berlin)

Über Marihuana-Legalisierung:

„Wer kann sich schon ein Schützenfest ohne Bier, Neujahr ohne ein Glas Sekt oder auf der anderen Seite einen Joint in der Opernpause vorstellen? Und überhaupt: Jesus hat damals schließlich Wasser in Wein verwandelt und nicht trockenes Gras in schwarzen Afghanen.“ (Jens Spahn in einem Gastbeitrag für die „Huffington Post“)

Über die Pille danach:

„Man muss es wohl immer wieder sagen: Das sind keine Smarties.“ (Jens Spahn via Twitter)

Über den Grünen-Politiker Jürgen Trittin:

„Jürgen Trittin ist echt eine coole Socke. Hätte ich gar nicht gedacht.” (Jens Spahn im Interview mit „RedaktionsNetzwerk Deutschland“)

Über die Diskriminierung von Müttern:

„Die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften hat in manchen Kreisen inzwischen mehr Akzeptanz als die vollzeiterziehende Mutter. Beides hat Respekt verdient. Mehr Family-Mainstreaming statt immer nur Gender-Mainstreaming wäre mal was.” (Jens Spahn im „FAZ“-Interview)

Über den offiziellen EU-Austritt Großbritanniens:

„Das wird die Mutter aller Verhandlungen. Das werden wahrscheinlich die komplexesten Verhandlungen, die es jemals auf der Welt gegeben hat.” (Jens Spahn im Interview mit dem „rbb-Inforadio“)

Über die Gender-Debatte:

„Wenn wir mehr Lehrstühle für Gender-Mainstreaming haben, als wir mal für Allgemeinmedizin hatten, dann stimmt da irgendwas nicht mehr in der Balance.” (Jens Spahn im „Eins zu Eins“-ARD-Talk)

Über jugendliche Komatrinker:

„Die stark steigende Zahl jugendlicher Komatrinker, die in deutschen Krankenhäusern eingeliefert werden, ist nicht hinnehmbar. Man sollte die Eltern pauschal mit 100 Euro an den Behandlungskosten beteiligen, um sie an ihre Verantwortung zu erinnern.” (Jens Spahn im Interview mit der „Rheinischen Post“)

Über „elitäre“ Hipster in Berlin:

„Es ist doch absurd: Wir verlangen von Migranten mit Recht, dass sie Deutschkurse absolvieren, um sich zu integrieren. Währenddessen verlegen sich die Großstädte hipsterhaft aufs Englische und schotten sich so vom Otto Normalverbraucher ab. In vielen Berliner Kiezen ist so eine bunt schillernde Blase entstanden, in der sich alle betont weltoffen fühlen – dabei wird hier nur eine verschärfte Form des elitär-globalisierten Tourismus gelebt. Alle, die nicht mithalten können bei der Generation easyJet bleiben außen vor.” (Jens Spahn im „Zeit“-Interview)

Über deutsche Kellner, die nur noch Englisch sprechen:

„Mich aber ärgert es, wenn in Teilen der deutschen Hauptstadt die deutsche Sprache immer weiter ins Hintertreffen gerät. Besonders skurril wird es, wenn ich mitbekomme, wie sich Gast und Kellner in einer angesagten ‚Location’ auf Englisch unterhalten – beide aber dabei einen fetten deutschen Akzent erkennen lassen. Zwei Deutsche, die sich in der deutschen Hauptstadt auf Englisch unterhalten – ist das cool und kosmopolitisch? Oder nicht doch eher peinlich provinziell?” (Jens Spahn im „Zeit“-Interview)

Über Homosexuellen-Klischees:

„Es gibt da immer nur eine ganz bestimmte Sicht auf die Welt. Und wenn ich es als neue Spießigkeit kritisiere, dass jetzt im Fitnessstudio arabische Muskel-Machos in Unterhose duschen, gibt es große Aufregung. Wenn schwule Medien mir dann vorwerfen, ich wolle „doch nur Schwänze sehen“, dann bedienen sie genau die Klischees über Schwule, die sie ansonsten immer kritisieren. Dabei waren die doch mal die größten Kämpfer gegen verklemmte Spießigkeit.“ (Jens Spahn im „Siegessäule“-Interview)

Über die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört:

„Die Frage ist doch: Gehört Deutschland zum Islam? Ein radikaler, die Freiheit anderer einschränkender Islam ist jedenfalls nicht mit dem deutschen Selbstverständnis vereinbar. Die vielen Millionen Muslime, die mit uns Deutschlands Zukunft gestalten wollen, gehören mit ihrem Glauben natürlich dazu. Genauso wie Freiheit, der Respekt vor Andersgläubigen und die Gleichberechtigung von Mann und Frau.“ (Jens Spahn im Interview mit der „Rheinischen Post“)