Die NASA wählt besonderen Namen für den Landeplatz des Mars-Rover

Obwohl Octavia E. Butlers Science-Fiction-Romane von Aliens, Zeitreisenden und sogar Vampiren besiedelt sind, findet ihre Handlung meist auf der Erde statt. Das Vermächtnis der Autorin selbst schaffte es nun jedoch sogar bis auf den Mars.

Der Landeplatz des Mars-Rovers wurde nach der Sci-Fi-Autorin Octavia E. Butler benannt (Bild: NASA)
Der Landeplatz des Mars-Rovers wurde nach der Sci-Fi-Autorin Octavia E. Butler benannt (Bild: NASA)

"Willkommen auf dem Octavia E. Butler Landeplatz", heißt es auf der Website der NASA. So hat die US-Raumfahrtbehörde den Ort auf dem Mars genannt, auf dem der Perseverence-Rover anlegte.

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Mit dieser Geste haben die Wissenschaftler der NASA nicht nur eine Science-Fiction-Autorin geehrt, die "Astronomen und viele andere inspiriert und beeinflusst hat", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Sie haben auch ein wichtiges Statement gesetzt.

Ein Name mit Symbolik

Denn zum einen war Butler, die mit Werken wie "Vom gleichen Blut" oder "Die Parabel vom Sämann" berühmt wurde, eine der wenigen dunkelhäutigen Autorinnen in einem Genre, das von weißen, männlichen Autoren dominiert wird und gewann als erste Schwarze den Hugo- und den Nebula-Award.

Octavia E. Butler (Photo by Malcolm Ali/WireImage)
Octavia E. Butler im Jahr 2005, ein Jahr vor ihrem Unfalltod im Alter von nur 58 Jahren (Bild: Malcolm Ali/WireImage)

Zum anderen spielte Butler auch mit den Konventionen des Genres und thematisierte in ihren Geschichten immer wieder gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Klassenunterschiede. So handelt ihr Zeitreise-Roman "Vom gleichen Blut" auch von Sklaverei und deren Folgen durch die Zeit. Nicht selten machte sie zudem schwarze Frauen zu den Hauptfiguren ihrer Bücher - ebenfalls eine Seltenheit im Sci-Fi-Genre.

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Damit setzt NASA mitten im Women's History Month (März) und unmittelbar nach dem Black History Month (Februar) ein wichtiges Zeichen. Der Octavia E. Butler Landeplatz ist zwar strenggenommen nicht der offizielle Name der Stelle, an der Perseverence andockte, doch für die NASA-Forscher ist es nicht ungewöhnlich, sich informelle Namen für solche wichtigen Standorte auszudenken und diese sogar in wissenschaftlichen Abhandlungen zu verwenden.

Butler selbst erlebte es leider nicht mehr, dass ihr Name es bis auf den Mars geschafft hat. Sie starb im Jahr 2006 im Alter von 58 Jahren.

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