Die Zukunft der Mode? In Uniqlos neuem Shop kann man nichts vor Ort kaufen

GU Style Studio ermöglicht es Kunden, QR-Codes und personalisierte Avatare zum Einkaufen zu verwenden. [Bild: Getty]
GU Style Studio ermöglicht es Kunden, QR-Codes und personalisierte Avatare zum Einkaufen zu verwenden. [Bild: Getty]

Gesponserte Markenwerbung durch Influencer dominiert unsere Instagram-Feeds, so dass wir uns komplett neu einkleiden können, ohne uns auch nur einmal von der Couch erheben zu müssen. Dadurch ändert sich ohne Zweifel unser Einkaufsverhalten.

Jetzt hat Asiens größtes Modeunternehmen Fast Retailing Co., zu dem auch Uniqlo gehört, Konsumenten einen Einblick in die Zukunft des stationären Einzelhandels gegeben und seinen ersten Online Store beworben – auf die etwas andere Art.

Es handelt sich dabei nämlich um keine Shopping-Webseite, sondern um einen stationären Laden, in dem man nur Onlinekäufe tätigen kann.

Der neue Laden, Gu Style Store, eröffnet am Freitag in Tokyos Stadtteil Harajuku und wird mit farblich abgestimmten Kleidungsstücken der japanischen Marke bestückt sein.

Das neue Outlet der Marke ermöglicht es Kunden, Kleidungsstücke in der richtigen Größe anzuprobieren und dann eine Bestellung online aufzugeben, die nach Hause geliefert wird – aber man kann nichts direkt im Geschäft kaufen und mit nach Hause nehmen.

Diejenigen, die in ihrer Mittagspause und unter Zeitdruck einkaufen, können auch mit Hilfe eines virtuellen Mannequins mit Outfit-Ideen herumzuexperimentieren.

Der revolutionäre Schritt folgt auf die Aktion des Modeunternehmens Inditex, das vor Kurzem einen Zara Online-Shop im Westfield Stratford Shopping Centre eröffnet hat.

Kassen zum Selber-Scannen, automatisierte Anlaufstellen für Onlinebestellungen und Roboter im Lager, die Ihre Lieblingsprodukte für Sie einpacken – all dies sind Anzeichen dafür, dass globale Unternehmen mit dem digitalen Zeitalter Schritt halten.

So haben die Kunden von Amazons Prime Wardrobe beispielsweise die Möglichkeit, für sie interessante Kleidungsartikel zu bestellen, ohne dass sofort eine Abbuchung von der Bankkarte vorgenommen wird. Nicht gewünschte Artikel können dann problemlos zurückgeschickt werden.

Kunden verlassen das Geschäft mit leeren Händen. [Bild: Getty]
Kunden verlassen das Geschäft mit leeren Händen. [Bild: Getty]

„Unter den großen Fachhandelsketten hat Fast Retailing eine der fortschrittlichsten digitalen Strategien“, erklärte Dairo Murata, Analyst bei JP Morgan Securities, Bloomberg. „Es liefert das alles aus einer Hand und kann deshalb wettbewerbsfähiger sein.“

Uniqlo schließt sich damit einer Reihe fortschrittlicher Marken an, die hoffen, trotz der Krise im stationären Einzelhandel einen Profit machen zu können, indem sie die Grenzen zwischen E-Commerce und traditionellen Geschäftsläden verwischen.

Laut aktuellen Umfragen tätigen Menschen im Alter zwischen 22 und 37 mittlerweile 54 Prozent ihrer Einkäufe online. Es wird erwartet, dass bis 2040 95 Prozent aller Einkäufe über E-Commerce abgewickelt werden.

Uniqlos neueste Ladeneröffnung kommt zu einer Zeit, in der sich die Nachrichten über die Krise des stationären Einzelhandels häufen: House of Fraser und New Look mussten im vergangenen Jahr mehrere Geschäfte schließen.

Danielle Fowler