Dienstag, 02. Juli 2019: Das müssen Sie heute wissen

Immer noch brennt es in Mecklenburg Vorpommern, immer noch demonstrieren die Hongkonger gegen das Auslieferungsgesetz und immer noch ist die Nachfolge des EU-Kommissionschefs ungeklärt – doch es ist auch ein Ende in Sicht: der Überblick über die Nachrichten der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern

• Viertes Dorf musste evakuiert werden

Wegen drehender Winde musste am Montagabend in Mecklenburg-Vorpommern das vierte Dorf geräumt werden. Die Gefahr, das sich der Waldbrand bei Lübtheen ausbreitet, war zu groß. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim müssen nun hundert Einwohner des Dorfes Volzrade zwischenzeitlich bei Familien und Freunden unterkommen, bis das Feuer unter Kontrolle ist. Bereits am Sonntag hatte Landrat Stefan Sternberg den Katastrophenalarm verhängt. Die Behörden vermuten bei dem Feuer Brandstiftung, da mehrere Herde gleichzeitig anfingen zu brennen. Die Kriminalpolizei sucht nach Zeugen. Auch in Hessen brennt es im Kreis Darmstadt-Dieburg bereits seit Sonntag, die Feuerwehr hat die Flammen aber inzwischen unter Kontrolle. Die Brandursache ist noch ungeklärt.

Teureres Benzin und Heizöl

• Opec wird Erdöl-Förderlimit um neun Monate verlängern

Benzin und Heizöl werden wohl noch teurer, denn das Ölkartell Opec will die Produktion auch weiterhin beschränken. Am Montagabend teilte der venezolanische Ölminister Manuel Salvador Quevedo Fernandez mit, dass die derzeit geltenden Förderbeschränkungen um neun Monate bis zum 31. März 2020 verlängert werden. Am Dienstag will die Opec die zehn kooperierenden Staaten, darunter auch Russland, überzeugen, dieser Strategie zu folgen. Eine Einigung gilt als sicher.

Gericht über Sea-Watch-Kapitänin

• Rackete bleibt weiter unter Hausarrest

Die Entscheidung, ob und welche Strafe die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete erwartet, wurde auf Dienstag vertagt. Bis dahin steht Rackete unter Hausarrest. Die Staatsanwaltschaft wirft der 31-Jährigen nach Angaben ihres Anwalts Widerstand gegen ein Militärschiff und Vollstreckungsbeamte vor. Ihr könnte auch Anklage wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung und im schlimmsten Fall Haft drohen. Rackete war am Samstag mit dem Schiff „Sea-Watch 3“ mit 40 Migranten unerlaubt nach Lampedusa gefahren. Die italienische Gesetzgebung sieht dafür bis zu 50.000 Euro Strafe vor.

Neues milliardenschweres Grenzhilfspaket

• Trump will Einwanderung aus Mexiko weiter eindämmen

US-Präsident Trump hat ein Gesetz unterzeichnet, das 4,6 Milliarden US-Dollar für die Bekämpfung der humanitären Krise an Mexikos Grenze bereitstellt. Trump sagte bei der Unterzeichnung, dass sich Demokraten und Republikaner nun auf ein Gesetz zur Grenzsicherung einigen müssten. In den vergangenen Wochen ist die Anzahl der illegalen Grenzüberschreitungen gesunken. Grund dafür sind Tausende Soldaten aus Mexiko an den Grenzen der USA und Guatemala. Die Lager sind aber immer noch überfüllt. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch gibt es keinen Zugang zu Duschen, sauberer Kleidung oder richtigen Betten.

Proteste in Hongkong

• Demonstranten stürmten Parlament

Nachdem Demonstranten das Parlament in Hongkong stürmten, rückte die Polizei Dienstagmorgen mit Tränengas in den Plenarsaal vor. Doch bis auf zwei Dutzend Journalisten waren kaum noch Personen in dem Gebäude. Neben den gewaltsamen Ausschreitungen, demonstrierten aber auch Zehntausende friedlich am Jahrestag der Rückgabe Hongkongs von den Briten an China. Die Proteste richteten sich gegen ein Auslieferungsgesetz, welches Hongkongs Behörden erlauben würde, von China beschuldigte Personen an die Volksrepublik auszuliefern und ziehen sich schon seit Wochen hin. Inzwischen fordern die Hongkonger auch den Rücktritt der Regierungschefin Carrie Lam. Diese hat nun den dauerhaften Verzicht auf das umstrittene Auslieferungsgesetz angedeutet. Am Dienstagmorgen sagte sie dem CNN, dass das Gesetzesprojekt nicht wieder vorgelegt werden würde. Bisher hatte sie das Gesetz nur auf Eis gelegt.

Kleber einigt sich mit Mavericks

• Und wird vorerst bei den Texanern bleiben

Basketball-Nationalspieler Maximilian Kleber wird vorerst bei den Dallas Mavericks in der NBA bleiben. Der 27-Jährige hat sich mit den Texanern auf einen neuen Vertrag für vier Jahre und über 35 Millionen US-Dollar geeinigt. Kleber war 2017 vom FC Bayern München zu den Mavs gewechselt und hatte sich an der Seite von Dirk Nowitzki etabliert.

Wimbledon-Debakel für Deutschland

• Sieben Spieler scheitern in der ersten Runde

Beim Eröffnungstag in Wimbledon scheiterten gleich sieben Spieler aus Deutschland in der ersten Runde. Darunter auch Hoffnungsträger Alexander Zverev, der überraschenderweise dem tschechischen Qualifikanten Jiri Vesely unterlag. Damit reduzierte sich beim Tennis-Turnier die Anzahl der deutschen Spieler gleich um die Hälfte.

Diese Ereignisse werden heute wichtig:

Sondergipfel soll EU-Postenstreit klären

Runde zwei – heute wollen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union erneut versuchen, einen EU-Kommissionschef zu bestimmen. Bisher gab es trotz Marathonberatung am Montag keine Einigung. Gegen den Favoriten aus Brüssel, den niederländischen Sozialdemokraten Frans Timmermans, gab es heftige Widerstände, der EU-Sondergipfel wurde deshalb auf heute vertagt. Am Mittwoch soll dann schon der neue Präsidenten gewählt werden.

Lena Meyer-Landrut gewinnt Bildungspreis

Die Sängerin Lena Meyer-Landrut setzt sich gegen Mobbing im Netz ein, dafür bekommt sie jetzt von ihrer Hochschule Ansbach den Bildungspreis verliehen. Seitdem Meyer-Landrut 2010 den Eurovision Song Contest gewann, ist sie selbst Ziel von Hass-Kommentaren. Wie sie das mitnimmt, zeigte sie vergangenes Jahr als sie ein Foto von sich mit hängenden Schultern veröffentlichte. Sie schaute in einen Spiegel, auf den „Du bist eine Schande“ oder „Du bist hässlich“ geschrieben stand.

Gewinner des Tages sind…

...Schwedens Nichtraucher. Seit Montag dürfen sich auch im Außenbereich von Gaststätten Raucher keine Zigaretten mehr anstecken. Das gilt auch für öffentliche Plätze wie Bushaltestellen, Bahnsteige und Spielplätzen und auch für E-Zigaretten. Die schwedische Gesundheitsbehörde möchte das passive Rauchen vermindern, sie sieht darin einen wichtigen Schritt für die Gesundheit der Bevölkerung. Bis 2025 soll Schweden rauchfrei sein.