Dieses Foto aus Syrien soll die Welt schockieren

Dieses Foto aus Syrien soll die Welt schockieren

Ein Foto aus Syrien geht derzeit um die Welt. Darauf zu sehen sind Kinder in orangefarbener Kleidung, eingesperrt in einem Käfig. Die Fackel im Vordergrund wirkt bedrohlich. Das Bild erinnert ganz bewusst an die grausamen Taten der IS-Terroristen, die unter anderem einen jordanischen Piloten zu Beginn des Jahres bei lebendigem Leib in einem Käfig verbrannt hatten. Sind die nächsten Opfer etwa Kinder? Nein – das Bild zeigt keine Gräueltat der Terrormiliz. Es ist gestellt.

Doch die Antwort auf die Frage, was sich hinter dem Foto verbirgt, lässt einen nur kurz aufatmen. Das Schock-Foto stammt von syrischen Aktivisten, wie "Bild" berichtet. Sie wollen damit auf den Bürgerkrieg aufmerksam machen, der seit 2011 noch immer im Land herrscht. Männer, Frauen und Kinder würden von der syrischen Regierung unter Baschar al-Assad durch Bombenschläge terrorisiert – doch seit der IS in Syrien und im Irak wütet, würde dies beinahe in Vergessenheit geraten, so der Vorwurf.

"Seitdem es um den syrischen Bürgerkrieg international still geworden ist, hat sich die Situation im Land extrem verschlechtert. ISIS ermordet ein oder zwei Leute – und schon berichten alle Medien. Aber wenn Assad und seine Armee vor euren Augen Hunderte töten, schaut ihr einfach nur zu", so der Aktivist Azoz al-Raqqawi der Gruppe "Raqqa is being slaughtered silently" gegenüber "Bild". Ziel der Aktion, die im Rahmen einer Online-Kampagne stattfindet, sei es, den internationalen Druck auf Assad zu erhöhen.

Das schockierende Foto soll die Welt daran erinnern, wie sehr die Menschen unter anderem in der Stadt Duma in der Nähe von Damaskus unter dem Bürgerkrieg leiden. "Wir wollen den Menschen zeigen, was in Duma passiert und wie seine Bewohner sterben. Sie verhungern oder sterben in den Flammen der Häuser, die Assads Armee bombardiert hat", so der Aktivist weiter. Im Hintergrund der Schock-Bilder wird deutlich, wie zerstört Teile der Stadt sind. 183 Menschen sollen allein im Februar in Duma gestorben sein – darunter 55 Frauen und Kinder, heißt es.

Bild Copyright: Reuters