Donnerstag, 13. Juni 2019: Das müssen Sie heute wissen

Erdogan und Trump 2017 (Getty)
Erdogan und Trump 2017 (Getty)

Erdbeben bei Athen, fallende Äste in Blankensee und eine zweifelnde AfD-Fraktionschefin: der Überblick über die Nachrichten der Nacht und ein Ausblick auf den Tag.

Rüstungsgeschäfte: Erdogan will Trump treffen

  • Erdogan will Trump wegen Sanktionen umstimmen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will drohende Sanktionen der USA wegen eines umstrittenen Rüstungsgeschäfts mit Russland abwenden. Er werde US-Präsident Donald Trump vor dem G20-Gipfel Ende Juni seine Argumente in einem Telefonat darlegen, kündigte Erdogan am Mittwoch in einer im Fernsehen übertragenen Rede an. Am Rande des Treffens der 20 größten Industrie- und Schwellenländer in Japan ist ein Treffen der beiden Staatschefs geplant.

90 Tote nach Angriff von Boko Haram in Kamerun

  • Terrormiliz stammt eigentlich aus Nigeria

Bei einem Großangriff von rund 300 Kämpfern der islamistischen Terrormiliz Boko Haram in Kamerun sind dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 64 Angreifer, 16 kamerunische Soldaten und acht Zivilpersonen seien getötet worden, erklärte der Verteidigungsminister des zentralafrikanischen Landes. Die Terrorgruppe Boko Haram stammt ursprünglich aus dem Nordosten Nigerias, terrorisiert aber auch Gebiete in Nachbarländern.

Erdbeben erschreckt Mittelgriechenland

  • Forscher messen Erdstoßstärke von 4,1

Ein Erdbeben hat in der Nacht zum Donnerstag Mittelgriechenland erschüttert und viele Menschen in Angst versetzt. Das Zentrum des Bebens lag rund 100 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt Athen. Vom geodynamischen Institut in Athen wurde der Erdstoß mit einer Stärke von 4,1 gemessen. Berichte über Verletzte oder schwere Schäden lagen zunächst nicht vor.

Ast fällt auf Hochzeitsgäste

  • Sieben Schwerverletzte in Blankensee

Durch einen herabstürzenden Ast sind in Blankensee in der Nähe von Neubrandenburg mehrere Teilnehmer einer Hochzeitsgesellschaft schwer verletzt worden. Der Ast war laut Polizei am Abend aufgrund einer Windböe aus einer Höhe von rund vier Metern heruntergefallen. Drei Frauen und vier Männer wurden dabei schwer verletzt, ein weiterer Mann leicht. Insgesamt befanden sich rund 100 Hochzeitsgäste auf dem Platz im Ortszentrum.

Israel sperrt Küste wegen fliegenden Brandsätzen

  • Palästinensische Fischer von Maßnahme betroffen

Das israelische Militär hat das Küstengebiet des Gaza-Streifens für palästinensische Fischer gesperrt. Grund seien andauernde Angriffe mit "Ballons und Drachen mit angehängten Brand- oder Sprengsätzen, die seit einigen Tagen vom Gazastreifen in Richtung Israel" aufstiegen, hieß es. Kurz darauf feuerten militante Palästinenser nach Angaben des israelischen Militärs eine Rakete auf den Süden Israels ab, die vom Flugabwehrsystem "Iron Dome" abgefangen worden sei.

Uber will Essenslieferungen per Drohne testen

  • Versuche laufen in Kalifornien an

Der Fahrdienstvermittler Uber will bald Essenslieferungen mit Drohnen testen. Das Unternehmen erklärte, von den Behörden die Erlaubnis für Versuche in der Region der kalifornischen Großstadt San Diego mit echten Kunden erhalten zu haben. Vorbereitende Tests gab es demnach bereits mit der Schnellrestaurant-Kette McDonald's.

Alice Weidel zweifelt weiter über Klimawandel

  • AfD-Fraktionschefin findet menschlichen Einfluss „nicht maßgeblich“

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat Zweifel ihrer Partei daran bekräftigt, dass der Klimawandel vorwiegend vom Menschen verursacht ist. "Ich streite nicht ab, dass sich die Erde erwärmt, aber ich glaube nicht, dass der menschliche Einfluss maßgeblich ist“, sagte sie der Zeitung „Die Welt“. "Die gesamte Klimaagenda" beruhe auf den Berichten des Weltklimarats. Dieser sei "keine naturwissenschaftliche, sondern eine politische" Organisation. Es ist unter Forschern fast einhelliger Konsens, dass der Mensch die Hauptursache der aktuellen Erderwärmung ist. Die Wissenschaftler aus verschiedensten Ländern sind im Weltklimarat organisiert.

Fußball-WM: Deutschland siegt über Spanien

  • Fußballerinnen gewinnen mühsam

Deutschlands Fußballerinnen haben auch ihr zweites Spiel bei der Weltmeisterschaft gewonnen. Wieder endete die Partie 1:0, wieder war es ein mühsamer Erfolg. Und wie schon gegen China, waren erneut einige Umstellungen während der Partie nötig, um Spanien zu besiegen.

Diese Ereignisse werden heute wichtig:

Fraktionsvorstände von Union und SPD tagen

Die geschäftsführenden Vorstände der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD treffen sich ab heute Abend zu einer zweitägigen Klausur in Berlin. Die Fraktionsspitzen wollen ausloten, wie es nach den Verlusten bei der Europawahl und dem Rücktritt von Andrea Nahles von Partei- und Fraktionsvorsitz der SPD weiter geht - und welche Projekte aus dem Koalitionsvertrag angegangen werden sollen.

Grundsatzurteil zum Kükentöten erwartet

Das Bundesverwaltungsgericht wird voraussichtlich sein Urteil zur umstrittenen Praxis des millionenfachen Kükentötens sprechen. Tierschützer erwarten ebenso wie die Geflügelbranche ein Grundsatzurteil. Das Gericht muss klären, ob es mit dem Tierschutzgesetz vereinbar ist, männliche Küken zu töten.

Grüne stellen Plan für Kindergrundsicherung vor

Die Grünen-Spitze stellt heute ein Konzept für eine Kindergrundsicherung vor. Für eine solche Sozialleistung werben die Grünen schon länger, sie nannten aber bisher keine konkreten Beträge.

Trauerfeier für getöteten Kasseler Politiker

Bei einer Trauerfeier wird an den erschossenen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) erinnert. Zu dem Gottesdienst in der Kasseler Martinskirche wird auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erwartet. Polizei und Bundeswehr werden nach Angaben der Staatskanzlei eine Ehrenwache am Sarg halten.

Gewinner des Tages ist…

…Boris Johnson – vielleicht. Denn heute stimmen die Abgeordneten der konservativen Torys über die Nachfolge ihrer scheidenden Parteichefin Theresa May ab. Dieses Votum ist nicht bindend und nur ein Auftakt, Favorit aber soll Johnson sein. Dabei erzählt er Lügen und macht großzügige Versprechen – wie damals, im Wahlkampf ums Brexit-Referendum. Johnson versteht: Konsequenz zahlt sich aus. Die spinnen, die Briten.