Donnerstag, 26.4.2018: Was Sie heute wissen müssen

Berliner Bürger setzen ein Zeichen gegen Antisemitismus, “Cumhuriyet”-Journalisten sind zu Haftstrafen verurteilt worden, das Unternehmen Facebook legt trotz Datenskandal weiter zu und in den USA ist der “Golden State Killer” nach über 30 Jahren überführt worden. Das müssen sie heute wissen.

“Berlin trägt Kippa”: Über 2.000 Bürger setzen in Berlin ein Zeichen gegen Judenfeindlichkeit. Foto: Michael Kappeler/dpa
“Berlin trägt Kippa”: Über 2.000 Bürger setzen in Berlin ein Zeichen gegen Judenfeindlichkeit. Foto: Michael Kappeler/dpa

Berliner Bürger setzen Zeichen gegen Antisemitismus

Bei einer Demonstration in Berlin haben sich am Mittwochabend über 2.000 Bürger mit den in der Hauptstadt lebenden Juden solidarisiert. Die Veranstaltung stand unter dem Motto “Berlin trägt Kippa” und ist eine Reaktion auf den Angriff eines Syrers auf einen jungen Israeli im Bezirk Prenzlauer Berg vergangene Woche. Mike Delberg, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Berlin, erzählte dem “Spiegel”: “[Der Hass auf Juden] ist offener geworden. Gerade durch die sozialen Medien erleben wir diesen offenen Antisemitismus extrem, und dass er noch nicht konsequent genug verfolgt wird, führt dazu, dass er auch nicht abschwächt.”

“Cumhuriyet”-Journalisten zu Haft verurteilt

Die Pressefreiheit in der Türkei leidet unter Präsident Recep Tayyip Erdogan weiter. Foto: Abaca Press/ddp Images
Die Pressefreiheit in der Türkei leidet unter Präsident Recep Tayyip Erdogan weiter. Foto: Abaca Press/ddp Images

Nach anderthalb Jahren in Untersuchungshaft, neun Monaten Prozess und nur drei Tagen Entscheidungszeit sind 15 Journalisten der unabhängigen türkischen Zeitung “Cumhuriyet” zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Gericht in Silivri bei Istanbul verkündete am Mittwochabend das Urteil, dem zufolge “Cumhuriyet”-Geschäftsführer Akin Atalay sowie 14 seiner Mitarbeiter der Terrorhilfe schuldig gesprochen wurden. Die Anwälte der Journalisten kündigten an, das Urteil anfechten zu wollen. Für die Dauer der Revision bleiben die Beschuldigten in Freiheit, dürfen das Land jedoch nicht verlassen. Das Urteil wird international als Zeichen dafür gewertet, dass die Pressefreiheit in der Türkei unter der Führung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zunehmend eingeschränkt wird.

Facebook legt trotz Datenskandal weiter zu

Der Facebook-Skandal konnte dem Aktienkurs des Unternehmens nichts anhaben. Symbolbild. Foto: Christian Beier/ddp Images
Der Facebook-Skandal konnte dem Aktienkurs des Unternehmens nichts anhaben. Symbolbild. Foto: Christian Beier/ddp Images

Die Geschäftszahlen des Unternehmens Facebook haben trotz des Skandals rund um den Datenmissbrauch des britischen IT-Unternehmens Cambridge Analytica zugelegt. Dem ersten Quartalsbericht 2018 der US-Börse zufolge, stieg der Aktienkurs des sozialen Netzwerks um sechs Prozent. Allerdings wurde die Weitergabe von Informationen von Millionen von Usern erst zwei Wochen vor Ende des ersten Quartals publik. Negative Auswirkungen auf Facebook-Aktien könnten also auch erst im zweiten Quartal des Jahres zu Buche schlagen.

“Golden State Killer” nach über 30 Jahren gefasst

Der mutmaßliche “Golden State Killer” wurde in seinem Haus festgenommen. Foto: Rich Pedroncelli/AP
Der mutmaßliche “Golden State Killer” wurde in seinem Haus festgenommen. Foto: Rich Pedroncelli/AP

Über 30 Jahre fahndeten US-Ermittler nach dem “Golden State Killer”, nun konnte er dank DNA-Tests gefasst werden. Der heute 72-Jährige wird beschuldigt, zwischen 1976 und 1986 zwölf Menschen getötet und mehr als 45 Frauen vergewaltigt zu haben. Der mutmaßliche Täter wurde in seinem Haus im kalifornischen Citrus Heights bei Sacramento festgenommen. Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass der Mann zunächst nur wegen zweifachen Mordes angeklagt werden soll.