dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Managern und Angestellten geht auseinander

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Top-Manager kassieren einer Studie zufolge 54 Mal so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter eines Dax-Konzerns. Die Schere zwischen normalen Arbeitseinkommen und Vorstandsgehältern gehe damit erneut weiter auf, berichteten die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und Experten der Technischen Universität München am Mittwoch in Frankfurt. Im Schnitt überwiesen die 30 Konzerne im Deutschen Aktienindex ihren Vorständen für das Geschäftsjahr 2014 nach den Angaben je rund 3,4 Millionen Euro. Spitzenreiter unter den Dax-Chefs war wie in den vier Vorjahren Volkswagen-Lenker Martin Winterkorn mit einer Gesamtvergütung von 15 Millionen Euro.

Karlsruhe weist Klage zu Lebensversicherung ab

Karlsruhe (dpa) - Der Bundesgerichtshof hat die Klage einer Witwe im Streit um die betriebliche Kapital-Lebensversicherung des verstorbenen Mannes abgewiesen. In dem Verfahren ging es um die Frage, ob die Klägerin oder die Ex-Frau des Verstorbenen dem Versicherungsvertrag zufolge als verwitwete Ehefrau anzusehen ist und wer damit ein Anrecht auf das Geld hat. Das ist der BGH-Entscheidung zufolge die Ex-Frau des Verstorbenen. Das Gericht bestätigte damit seine jahrelange Rechtsprechung. (Az.: IV ZR 437/14)

Reiselust der Deutschen ungebrochen: Griechenland-Krise kaum Einfluss

Berlin/Nürnberg (dpa) - Urlauber aus Deutschland halten Griechenland trotz der Krise bisher die Treue. «Auch wenn es bei Last-Minute-Buchungen zeitweise Rückgänge gab, liegen die Buchungen für den Sommer insgesamt immer noch leicht über dem Niveau des Vorjahres», sagte GfK-Tourismusexperte Roland Gassner der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt ist die Reiselaune der Bundesbürger weiterhin hoch, wie aus dem aktuellen Barometer des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervorgeht. Krisen wie in Griechenland oder der Anschlag in der tunesischen Urlauberhochburg Sousse haben für die deutsche Tourismusindustrie nach Einschätzung Gassners keine großen wirtschaftlichen Auswirkungen.

Apple mit Milliardengewinnen - Riesenverlust bei Microsoft

Cupertino/Redmond (dpa) - Unterschiedlicher hätten die Quartalsbilanzen der High-Tech-Riesen Apple und Microsoft kaum ausfallen können: Bei Apple sorgten starke iPhone-Verkäufe für einen kräftigen Sprung bei Umsatz und Gewinn. Dennoch gab die Apple-Aktie nach der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse im nachbörslichen Handel um bis zu acht Prozent nach. Die Börsenhändler und Investoren hatten noch bessere Zahlen beim Apple-Zugpferd iPhone erwartet. Konkurrent Microsoft musste dagegen den bislang größten Quartalsverlust seiner Geschichte berichten. Die Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia hatte den Softwarekonzern tief in die roten Zahlen gerissen.

Riesenlaster-Test wird ausgeweitet - NRW und Baden-Württemberg dabei

Berlin (dpa) - Der umstrittene Test mit Riesenlastern wird auf neue Straßen ausgeweitet. Die überlangen Transporter dürfen von diesem Mittwoch an auf rund 90 zusätzlichen Streckenabschnitten fahren, wie die Deutsche Presse-Agentur vorab aus dem Bundesverkehrsministerium erfuhr. An dem Feldversuch mit Riesenlastern sind mit der Ausweitung zwölf Bundesländer beteiligt, neu dabei sind Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die entsprechende Verordnung soll am Nachmittag mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft treten. Die beteiligten Lang-Lkws dürfen je nach Variante bis zu 25,25 Meter messen - bis zu 6,50 Meter mehr als sonst zulässig. Die Bundesregierung erhofft sich davon Vorteile etwa für Automobilzulieferer, die Lebensmittelbranche oder Paketdienste.

Kommission: Bahn behindert Wettbewerb - Entflechtung gefordert

Berlin (dpa) - Mehr als 20 Jahre nach der Bahn-Reform beklagt die Monopolkommission mangelnden Wettbewerb im Schienenverkehr und fordert eine Zerschlagung der Deutschen Bahn. In einem am Mittwoch veröffentlichten Sondergutachten kritisieren die Wettbewerbsexperten, dass die Deutsche Bahn AG weiter den Großteil des Schienenverkehrs kontrolliere. Sie verlangen erneut eine vollständige Trennung der Netz- und Transportsparte der Bahn AG. Das Logistik- und Schienengüter-Geschäft solle privatisiert werden. Damit bliebe letztlich der Personenverkehr weiter in der Hand der bundeseigenen Bahn AG, das Schienennetz befände sich in Staatsbesitz.

Trockener Mai: Deutsche Bauern ernten weniger Spargel

Wiesbaden (dpa) - Nach der Rekordernte im Vorjahr haben die deutschen Landwirte 2015 etwas weniger Spargel gestochen. Im Vergleich mit den Durchschnittserträgen der letzten sechs Jahre sei die gesamtdeutsche Erntemenge mit rund 112 100 Tonnen trotzdem überdurchschnittlich gut (plus zehn Prozent), teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in einer ersten vorläufigen Schätzung in Wiesbaden mit. Die Statistiker führten den Ernterückgang um zwei Prozent zum Vorjahr beim liebsten Frühjahrsgemüse der Deutschen auf die Trockenheit im Mai zurück. Nach den Angaben wuchs die Spargel-Anbaufläche zum Vorjahr um knapp fünf Prozent auf rund 21 100 Hektar. Die größte Menge an Spargel wurde mit 25 300 Tonnen in Niedersachsen gestochen.

Piratenüberfälle nehmen vor allem in Asien wieder zu

Berlin/Kuala Lumpur (dpa) - Die Gefahr durch Piraten ist für die internationale Handelsschifffahrt wieder gewachsen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien 134 Überfälle gemeldet worden, teilte das Schifffahrtsbüro (IMB) der Internationalen Handelskammer (ICC) am Mittwoch in Kuala Lumpur mit. Das seien rund 15 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei wurden insgesamt 250 Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen, 14 angegriffen, 10 entführt, 9 verletzt und ein Seemann getötet. Schwerpunkt der Piraterie ist Asien. Vor den Küsten Somalias blieb es ruhig.

Geschäftszahlen von Apple & Co. belasten den Dax

Frankfurt/Main (dpa) - Enttäuschende Geschäftszahlen von Apple und Co. haben am Mittwoch die Anleger verschreckt. Am frühen Nachmittag fiel der deutsche Leitindex um 0,77 Prozent auf 11 515,31 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,31 Prozent auf 20 863,66 Punkte nach unten. Stärkere Einbußen musste der TecDax hinnehmen: Der Technologiewerte-Index fiel um 0,75 Prozent auf 1800,50 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,35 Prozent nach. Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,57 Prozent am Vortag auf 0,59 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 138,64 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,22 Prozent auf 153,14 Zähler zu. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0902 (Dienstag: 1,0867) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9173 (0,9202) Euro.