Dschungelcamp 2017: Erfüllt die Show die Erwartungen?

Das erste Dschungel-Wochenende ist rum und die meisten Promis haben in ihre Rollen gefunden. Kader Loth gibt die Diva, Nicole Mieth das hübsche, stille Rehlein im (Regen-)Wald, Alexander "Honey" Keen den Draufgänger. Auch gab es schon wieder zahlreiche Ekel-Prüfungen, erste Streitereien und auch ein paar Geständnisse. Die Zutaten für ein erfolgreiches Dschungelcamp sind somit durchaus vorhanden. Trotzdem startete die elfte Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" mit so wenigen Zuschauern wie seit 2012 nicht mehr. Aber was heißt das schon bei Einschaltquoten von trotzdem über sieben Millionen TV-Voyeuren.

Der Marktanteil liegt bei weit über 20 Prozent, davon träumen andere Formate nur. Außerdem kann das Dschungelcamp sicherlich noch zulegen. Gerade sind die VIP-Camper noch dabei, sich in der ungewohnten Dschungel-Umgebung zu akklimatisieren. Und wenn dann so langsam die ersten Masken fallen (sofern das bei all den Botox-Gesichtern überhaupt möglich ist), wird es auch für die Zuschauer vor den Bildschirmen interessanter. Dabei wussten die zwölf Dschungel-Insassen bisher durchaus schon zu unterhalten.

Große Geständnisse

So hat Jens Büchner alias "Malle-Jens" mit seinem Seelenstrip für ein emotionales Highlight gesorgt, als er über seine Zwillinge sprach. Nahezu beiläufig erwähnte er gegenüber Fräulein Menke: "Es waren Drillinge, wir haben eins verloren. Das haben wir auch nicht publik gemacht, das weiß eigentlich keiner." Später erzählte er dann im Dschungeltelefon davon, wie er und seine Freundin vom Arzt die traurige Nachricht übermittelt bekamen.

Solch intime Einblicke gab zuvor auch schon Markus Majowski. Er verriet bei einer Dschungelprüfung, dass er trockener Alkoholiker sei. Und auch "Botox-Boy" Florian Wess enthüllte, eine Zeit lang "ein richtiges Drecksschwein" gewesen zu sein. "Da hab' ich angefangen, da was getrunken, da mal einen Joint geraucht. Dann habe ich angefangen, täglich Speed zu ziehen. Synthetische Drogen. Jeden Tag", erinnert er sich. Seine Mutter habe ihn schließlich in eine Suchtklinik gebracht. "Das hat zwei Jahre gedauert, bis ich ganz gesund war."

Zu diesem Thema hatte dann auch "Malle-Jens" wieder etwas beizusteuern. In der Zeit nach seiner ersten Scheidung sei er "total fertig" gewesen. Damals habe er zu Alkohol und Tabletten gegriffen. Eine ehemalige Mitarbeiterin habe ihn dann am Boden gefunden und er sei auf die Intensivstation gebracht worden. Und auch Fräulein Menke packte ihre Geschichte aus. Sie erzählte über ihre Zeit in der Psychiatrie. Genau das sind die Momente, die die TV-Zuschauer lieben. Diese privaten Einblicke, die aus vermeintlichen Promis plötzlich ziemlich irdische Wesen werden lassen.

Schwelende Konflikte

Was natürlich das Salz in der Suppe eines jeden Dschungelcamps ist, das sind die Streitereien zwischen einzelnen Campern. Noch gab es zwar keine großen Auseinandersetzungen, aber hier und da köchelt schon ein kleiner Konflikt auf Sparflamme. Vor allem Florian Wess und "Honey" gerieten schon direkt beim Kennenlernen aneinander. "Ich kann das nicht verstehen, dass jemand wie du, der zwei Bachelor mit Eins hat, sich so nackt in der Dusche zeigt und von seinem Prügel redet. Das ist doch unterstes Niveau", ätzte Wess bei der Begrüßung gegen "Honey". Da könnte noch was gehen.

Auch Kader Loth hat das Potenzial noch auszuticken. Da ihr Team noch keinen einzigen Sieg in den Dschungelduellen einfahren konnte, muss sie sich seit Tagen gezwungenermaßen von Reis und Bohnen ernähren. Das wirkt sich aufs Gemüt aus. Da kann so eine Diva ihre Krallen schon mal ausfahren, sollte sie davor nicht freiwillig die Flinte in den Busch werfen. Und Markus Besoffski äh Majowski geriet bereits mit Sarah Joelle aneinander. Es ging um eine nasse Matratze. Später schlossen beide zwar wieder Frieden, aber ob der von Dauer ist, wird sich zeigen.

Die ersten drei Tage haben gezeigt, dass das Format noch immer funktioniert und ein großes Publikum vor die Bildschirme lockt. Wenn der Lagerkoller dann bald größer wird, die Promis bissiger und die Prüfungen fieser, gibt es für den TV-Voyeur eigentlich keinen Grund zur Klage.

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Foto(s): RTL, RTL, RTL / Stefan Menne