Vom eigenen Samsung-Fernseher ausspioniert?

Die Sprachsteuerung von Smart-TVs ist Datenschützern ein Dorn im Auge

"Big Samsung is watching you": Wem der Umstand, die TV-Laustärke wie ein Technik-Neandertaler per Knopfdruck zu regeln ein Graus ist, der greift seit den neuen Smart-TV-Modellen oft und gerne auf die Sprachsteuerung zurück. Dumm nur, wenn diese neben den Befehlen auch jedes andere im heimischen Wohnzimmer gesprochene Wort registrieren und aufzeichnen, wie nun aus den Linenzvereinbarungen des Herstellers Samsung hervorgeht.

Darin heißt es: "Bitte seien Sie sich bewusst, dass wenn Sie persönliche oder sensible Informationen sagen, diese zu den Inhalten zählen, die durch die Spracherkennung aufgezeichnet und an dritte Parteien weitergeleitet werden."

Wer die Sprachsteuerungsfunktion nicht deaktivieren will, sollte daher künftig jedes Wort mit Bedacht wählen oder - während des Fernsehens ohnehin sinnvoll - flüstern. Aber Spaß bei Seite, Datenschützer dürften über diese Entwicklung alles andere als begeistert sein. Dabei werden Erinnerungen an Microsoft wach, das mit der Markteinführung ihrer Konsole "Xbox One" die für die Bewegungssteuerung notwendige Kamera zunächst stets aktiviert lassen wollte. Erst nach einem medialen Sturm der Entrüstung ließ das Unternehmen von diesem Plan ab.

Samsung selbst äußerte sich bereits über die vermeintliche Lauschattacke: "Samsung nimmt die Privatsphäre der Kunden sehr ernst. In all unseren Smart-TVs sind standardgemäße Sicherheitsvorkehrungen eingebaut, darunter Datenverschlüsselung, um die persönlichen Informationen der Kunden zu schützen und unerlaubte Datenerhebungen zu verhindern." Diese Aussage dürfte allerdings die wenigsten Datenschützer besänftigen, schließlich wird dadurch nur versichert, dass die Daten vor kriminelle Fremdzugriffen geschützt sind, nichtsdestotrotz aber an Dritte weitergeleitet werden.