Einkaufsschlange mal anders: Natter macht es sich in Einkaufswagen bequem

Die Schlange hatte es sich in einem abgestellten Einkaufswagen gemütlich gemacht (Bild: Northeast Police Department/Facebook)
Die Schlange hatte es sich in einem abgestellten Einkaufswagen gemütlich gemacht (Bild: Northeast Police Department/Facebook)

Die Spinne in der Yucca Palme kennt man. Die Schlange im Einkaufswagen hingegen ist ein neues Phänomen, das jetzt aus Texas bekannt wurde.

Das texanische Krugerville ist ein kleiner beschaulicher Ort nahe der Grenze zu Oklahoma. Normalerweise gehen die etwa 1600 Einwohner dort ihrem Alltag relativ ungestört nach, das Polizeidepartment kann sich dem Retten von Katzen und dem Patrouillieren des Highway 377 widmen, der direkt durch den Ort verläuft.

Wie nahezu jede US-amerikanische Kleinstadt, die etwas auf sich hält, besitzt auch Krugerville eine Mall mit einem Wal-Mart, der größten Supermarktkette des Landes. Als einer der Angestellten am Abend die Einkaufswagen zusammenschieben wollte, musste er allerdings eine furchteinflößende Entdeckung machen: Statt liegen gebliebener Einkaufswaren hatte es sich eine ziemlich große Schlange in den Wagen bequem gemacht.

Der Wal-Mart-Mitarbeiter reagierte angemessen: Mit einem schrillen Schrei, der quer über den ganzen Parkplatz zu hören war. Glücklicherweise war zufällig eine Streife des Northeastern Police Departments zugegen. Die Beamten hörten den Schrei und gingen pflichtbewusst ihrer Aufgabe nach. Nur um dann direkt ein paar Schritte zurück zu weichen. Wie man mit Viehdieben in Texas umgeht, hätten sie vielleicht noch gewusst, eine gigantische “Rat Snake” dagegen überforderte die NEPD-Officers. Die Nattern können immerhin bis zu zweieinhalb Meter lang werden.

Glücklicherweise wohnt im benachbarten Savannah John Heckaman, der zufällig mit seinem ältesten Sohn vorbeikam, das Dilemma der Beamten sah und herbeieilte, um die Schlange sicher zu entfernen. Die zeigte sich von der unfreiwilligen Umzugsaktion allerdings wenig begeistert und biss ihm in die Hand. “Ich hab die Jungs gefragt, ob ich ihnen helfen soll, die Schlange zu entfernen und natürlich haben sie das gerne angenommen,” schreibt Heckaman auf seiner Facebook-Seite.

“Als ich versucht habe, die Schlange aus dem Wagen zu befreien, biss sie mich.” Ganz Texaner fügte er noch hinzu: “No big deal.“ Zu Heckamans Glück sind die Rat-Snakes nicht giftig. Die Würgeschlange jagt hauptsächlich kleine Nagetiere und Vögel und bewegt sich dabei auch gerne und schnell im Wasser. Im Moment gibt es nach heftigen andauernden Regenfällen in der ganzen Region Überschwemmungen, so dass viele Schlangen aus ihrem Lebensraum gespült werden und plötzlich in Häusern und Gärten auftauchen.

Die Beamten verpassten Heckaman daraufhin voller Bewunderung den Spitznamen “Snake Charmer” (Schlangenbeschwörer). Heckaman zeigt sich von seinem neuen Ruf wenig angetan. Er sei in keiner Weise ein Experte oder Schlangenflüsterer: “Ich wollte eigentlich nur, dass niemand die Schlange tötet oder selbst verletzt wird”, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. “Ich bedanke mich für all die netten Kommentare aber vor allem beim Northeastern Police Department für meinen lächerlichen Spitznamen.”

Für die Schlange und ihren Retter ist die Sache also glimpflich ausgegangen. Dennoch, in Krugerville gucken die Kunden jetzt vielleicht lieber doppelt nach, bevor sie sich einen Einkaufswagen holen. Eine Userin war froh, dass sie ihre Einkäufe nur noch aus dem Auto per Drive-Thru macht, ein anderer hingegen behauptete: “Das ist noch das harmloseste auf diesem Wal-Mart Parkplatz.”