Electro-Punker mit Herz: Diese privaten Anekdoten über Keith Flint kannte bisher kaum jemand

Auf der Bühne ausgeflippt, im Privaten die Freundlichkeit in Person: Prodigy-Star Keith Flint. (Bild: AP Photos/MTI, Laszlo Beliczay)
Auf der Bühne ausgeflippt, im Privaten die Freundlichkeit in Person: Prodigy-Star Keith Flint. (Bild: AP Photos/MTI, Laszlo Beliczay)

Keith Flint war für seine Fans in erster Linie ein innovativer Musiker, ein Mann, der den Sound der 90er mitgeprägt hat. Für seine Freunde war er all das – und noch viel mehr. Nach dem plötzlichen Tod des 49-Jährigen zeichnen seine Wegbegleiter und berühmten Kollegen jetzt ein neues Bild des Ausnahmetalents. Mit persönlichen Anekdoten geben seine Bekannten nun Dinge über den Star preis, die der breiten Öffentlichkeit bislang verwehrt blieben.

So extrovertiert Electro-Punk-Held Keith Flint auf der Bühne war, so liebenswert war er wohl im Privaten. Diesen Eindruck bestärkt Musikerkollege James Blunt mit seinen neuesten Twitter-Postings und einer Geschichte, die ans Herz geht.

“Vor einigen Jahren bei den Q Awards, sagte @NoelGallagher, er würde Ibiza verlassen, weil ich dorthin gezogen war. Und @DamonAlbarn weigerte sich, mit mir zusammen fotografiert zu werden. Und @PaulWellerHQ sagte, er würde lieber seine eigenen Exkremente essen, als mit mir zu arbeiten. Da kam Keith Flint zu mir, umarmte mich und …”

“… er sagte, wie sehr er sich für mich und meinen Erfolg freue. Keith, ich habe dich nur ein einziges Mal getroffen, aber mir kamen die Tränen, als ich von deinem Tod erfahren habe. In unserem Business gab es keine Auszeichnungen für Freundlichkeit. Aber wenn es welche gegeben hätte, hättest du einen Grammy bekommen.”

James Blunt war bei Weitem nicht der Einzige, der mit einer rührenden Anekdote die besonderen Eigenschaften des Prodigy-Sängers hervorhob. Auch seine Nachbarn beschreiben den Privatmann Flint als “freundlichen” und “tierlieben” Mann, der bei allen in seiner Umgebung äußerst beliebt war. Jane Addison, die wie Flint in Dunmow, Essex, lebt und jeden Tag mit ihren Hunden an dem Haus des Sängers vorbei spazierte, erinnert sich im Interview mit der britischen “Daily Mail” an die guten Seiten ihres prominenten Nachbarn, insbesondere an sein großes Herz für Tiere.

“Ich weiß nicht, wie viele Hunde er hatte, es waren ungefähr acht. Er spazierte mit ihnen immer über die Felder bei seinem Anwesen und wenn er wollte, dass die Hunde zu ihm kommen, rief er immer ‘Eier und Speck’”, erinnert sich die Nachbarin. “Er hatte auch viele Vögel, Kanarienvögel, in einer Voliere”, fügte sie hinzu.

Keith Flint: Die Karriere des The-Prodigy-Frontmanns in Bildern

Der Mann mit den stachelig aufgestellten Haaren und der Punk-Attitüde war privat keineswegs so aggressiv, wie er bei seinen Performances bisweilen gewirkt haben mag. Im Gegenteil, er wird von den Bewohnern seines Ortes durchweg als freundlich und gesellig beschrieben. Star-Allüren – Fehlanzeige.

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Flint ging gerne in den lokalen Pub und mischte sich unter das Völkchen. Gegenüber der “Daily Mail” erinnert sich ein weiterer Nachbar: “Er bestellte immer ein bernsteinfarbenes Bier namens ‘Firestarter’, benannt nach dem Prodigy-Hit, das extra für ihn gebraut wurde”, erklärt Anwohner Les Taylor. “Er war ein Ausnahmecharakter, er war überhaupt nicht Ich-bezogen, sehr freundlich, plauderte gerne, er tat viel für die Kneipe”, erklärte der Mann. Der Vermieter des Lokals, Robert Reilly, erklärte der Zeitung, Flint habe von 2014 bis 2017 vermutlich sogar die Pacht übernommen. Keith Flint – ein Mann der ganz großen Bühne, ein netter Nachbar, Freund und großherziger Mensch.

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