Elon Musk: Menschheit sollte nicht ewig leben

Tesla-Chef Elon Musk hat sich in einem Interview dafür ausgesprochen, dass die Menschen mehr Kinder bekommen – und Politiker*innen früher in Rente gehen sollten.

Elon Musk sieht in zu niedrigen Geburtenraten eine Bedrohung für die gesamte Menschheit
Elon Musk fordert, dass es ein Höchstalter für Politiker*innen gibt. Foto: Reuters / Patrick Pleul

Tesla-Chef Elon Musk ist nicht nur Erfinder und Unternehmer, regelmäßig setzt er mit provokativen Aussagen auch Themen auf die gesellschaftspolitische Agenda – so wie diese Woche während eines Interviews mit dem Wall Street Journal.

Zu wenig Menschen

Das knapp 40-minütige Gespräch streifte zahlreiche Themen, doch eines sorgte im Nachgang für besonders viel mediales Echo: Musks Aussagen zu einer weltweiten Entwicklung, die er als „Bedrohung für die Menschheit“ betitelte.

„Es gibt einfach nicht genügend Menschen auf der Welt“, sagte Musk, und: „Ich bin überzeugt, dass eine der größten Gefahren für die Menschheit die geringe und dazu sinkende Geburtenrate auf der ganzen Welt ist.“

Dass er damit eine bislang wenig vertretene Position einnimmt, machte Musk auch direkt im Anschluss klar. Denn: „Viele Menschen denken, darunter auch sehr kluge, dass die Weltbevölkerung zu groß sei und bald außer Kontrolle gerate. Aber das genaue Gegenteil ist das Fall. Bitte sehen Sie sich die Zahlen an – wenn wir nicht mehr Kinder bekommen, wird die Zivilisation zugrunde gehen. Merken Sie sich meine Worte.“

Menschheit sollte nicht ewig leben

Der globale Trend ist laut der Weltbank tatsächlich seit Jahrzehnten rückläufig. Was bislang aber keine Auswirkung auf die Gesamtbevölkerung hat, weil die Menschen immer länger leben.

Auch dazu bezog Musk Stellung: „Die Menschen sollten nicht versuchen, super lange zu leben. Ich denke, es ist wichtig, dass wir sterben. Denn in den meisten Fällen ändern Menschen ab einem gewissen Alter ihre Meinungen und Überzeugungen nicht mehr. Würden wir ewig leben, könnte die Gesellschaft zu starr und festgefahren werden und sich deshalb neue Ideen nicht mehr durchsetzen.“

Er wolle sich damit nicht über das Altern und alte Menschen lustig machen, aber: „Ich sage nur, dass es Menschen in sehr wichtigen und einflussreichen Positionen gibt, die grundsätzliche Entscheidungen über die Sicherheit ganzer Länder treffen. Diese Menschen müssen geistesgegenwärtig handeln und kognitiv voll auf der Höhe sein, um diese Entscheidungen fundiert zu treffen. Davon hängt oft das Wohl ganzer Länder ab.“

Altersmaximum für Politiker*innen

Erst vergangene Woche hatte Musk das Thema auch auf Twitter vertreten. Dort argumentierte er, dass es für politische Positionen auch ein Mindestalter gebe, deshalb sollte auch ein Altersmaximum eingeführt werden.

In einem zweiten Tweet schrieb er dann: „Lasst uns ein Alter festlegen, ab wann man sich nicht mehr für politische Ämter bewerben kann. Das könnte eine Zahl knapp unter 70 sein…“

Der amtierende US-Präsident Joe Biden ist 79 Jahre alt, sein Vorgänger Donald Trump kam mit 71 Jahren ins Amt. Beide wären nach Elon Musk damit zu alt.

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