Emilia Clarke, Julia Roberts oder Robert Redford: Die TV-Tipps für Fußball-Muffel

Emilia Clarke kennt man als "Drachenmutter" in der Fernsehserie "Game of Thrones". Hier spielt sie einen George-Michael-Fan mit Weihnachtsfimmel. In "Last Christmas" versucht Tom (Henry Golding) mit allen Mitteln, Kates (Clarke) anfangs harte Schale zu erweichen, um ihr den Weihnachtszauber näherzubringen.

 (Bild: RTL / © 2019 Universal City Studios Productions LLLP and Perfect Universe Investment Inc.)

Keine Lust auf Fußball aus Katar zur Primetime? Wir empfehlen pro WM-Turnierabend drei TV-Alternativen für WM-Muffel: am Sonntag mit zwei festlichen Wohlfühl-Filmen sowie dem Zauber Emilia Clarkes und Julia Roberts. Oder doch lieber einen der besten Agentenfilme aller Zeiten mit Robert Redford?

In Katar werden die Achtelfinals ausgespielt. Wem das zu nervenaufreibend oder schlichtweg egal ist, findet am Sonntagabend drei lohnende Fiction-Alternativen.

"Spieglein, Spieglein" ist die heitere, flotte Adaption von "Schneewittchen": Julia Roberts spielt darin die Königin, Lily Collins ist Schneewittchen. So weit war es 2012, als der Film in die Kinos kam, also gekommen: Roberts ist nicht mehr die feengleiche Hauptfigur, sondern die berühmteste Figur, die für vergangene Schönheit steht. (Bild: STUDIOCANAL / Jan Thijs)

"Last Christmas" (RTL)

Kurz vor seinem Tod erteilte Popstar George Michael Schauspielerin, Produzentin und Drehbuchautorin Emma Thompson die Erlaubnis, einen von seinem gleichnamigen Welthit und seiner Musik inspirierten Film zu drehen. Zunächst lernt man in "Last Christmas" (20.15 Uhr, RTL) den schlampigen, sarkastischen, aber dennoch bezaubernden Weihnachtself Kate (Emilia Clarke, "Game of Thrones") kennen. Dabei ist Kate in der Kinokomödie von 2019 nicht wirklich ein Elf. Vielmehr arbeitet sie in einem zuckersüßen Kostüm in einem ganzjährig geöffneten Weihnachtsshop, der ebenso wie ihr Outfit herrlich "over the top" ist. An ihrem Arbeitsplatz verärgert Kate mit ihrer Unzuverlässigkeit ihre von Weihnachten besessene Chefin (Michelle Yeoh"), die von allen nur "Santa" genannt wird. Auch ihre überfürsorgliche Mutter (Emma Thompson) treibt Kate in den Wahnsinn. Wegen ihrer Selbstvergessenheit verletzt Kate zudem ihre lesbische Schwester (Lydia Leonard), die - wie einst George Michael - Angst vor ihrem Coming-out hat. Eines Tages lernt die junge Heldin, die das Trauma ihrer nicht weit zurückliegenden Herztransplantation nicht überwunden hat, den überirdisch netten und geheimnisvollen Tom (Henry Golding) kennen. Er versucht, durch ihre raue Schale zu dringen und ihre Lebensfreude zu wecken. Die bezaubernd charmante Emilia Clarke ist der Grund, warum man sich in diese Free-TV-Premiere voller weihnachtlicher Gefühle hineinfallen lassen möchte.

Agentenklassiker von 1975: In "Die drei Tage des Condor" will Spion Turner (Robert Redford) herausfinden, wer hinter dem sechsfachen Mord an seinen Arbeitskollegen steckt. Umbestritten einer der besten Agentenfilme, die jemals gedreht wurden!

 (Bild: 1975 Studiocanal / ARD)
Agentenklassiker von 1975: In "Die drei Tage des Condor" will Spion Turner (Robert Redford) herausfinden, wer hinter dem sechsfachen Mord an seinen Arbeitskollegen steckt. Umbestritten einer der besten Agentenfilme, die jemals gedreht wurden! (Bild: 1975 Studiocanal / ARD)

"Spieglein, Spieglein" (SAT.1)

In "Spieglein Spieglein" (20.15 Uhr, SAT.1) gibt es nur eine Hauptperson - und die heißt nicht Schneewittchen: Mit spitzer Zunge und eisigem Blick herrscht Julia Roberts als magiebeflissene Tyrannin über ein namenloses Königreich - und läuft mit ihrer grandiosen Darbietung der eigentlichen Hauptperson in "Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen" (2012) den Rang ab. In dem Pop-Art-Märchen, das SAT.1 nun wiederholt, wirkt Lily Collins als farbenfroh ausstaffierte Prinzessin nicht nur aufgrund ihres Teints recht blass. Julia Roberts reißt jede Szene an sich, sobald sie zu sehen ist. Regisseur Tarsem Singh ("Krieg der Götter") schusterte ihr die kreativsten Einstellungen und witzigsten Wortgefechte zu - offenbar war er sich der größten Stärke seines Films bewusst. Die ziemlich freche und durchaus moderne Märchenkomödie macht aber auch darüber hinaus Spaß!

"Die drei Tage des Condor" (ARTE)

Robert Redfords Freund, der Regisseur Sydney Pollack, machte aus dem eher dünnen Stoff "Die drei Tage des Condor" (20.15 Uhr, ARTE) 1975 gemeinsam mit seinem Star einen der besten Agentenfilme aller Zeiten. Der herrlich paranoide Thriller fängt mit kritischem Blick die Situation in den USA nach Watergate ein: Agent Joe Turner (Robert Redford) hält - getarnt als Geisteswissenschaftler - die Stellung eines Außenpostens des CIA. Seine Aufgabe ist es, Agentenromane und Thriller aus der ganzen Welt auszuwerten. Denn hier verraten die Autoren oft die neuesten Kniffe und schmutzigen Tricks internationaler Spione. Eines Tages kehrt er ins Büro zurück und findet seine Mitarbeiter ermordet vor. Völlig fassungslos versteht er weder den Grund für diese Tat, noch ahnt er, wer dahinter stecken könnte. Doch eines merkt auch Turner bald: Er soll ebenfalls eliminiert werden! Mit seinen Themen Verschwörung, Verrat und Agentenmorden innerhalb des CIA-Netzwerkes traf der Film Anfang Mitte der 70-er den Nerv der Zeit. Der subtile, bissige Plot greift das Misstrauen der amerikanischen Bevölkerung gegenüber den Sicherheitsbehörden und der Regierung auf und reflektiert einen undurchsichtigen, jenseits der Legalität agierenden Machtapparat.