Engagement mit Folgen: Alyssa Milano während Demonstration vor Weißem Haus festgenommen

Alyssa Milano wurde am Dienstag festgenommen. Die Schauspielerin hatte mit anderen Aktivisten vor dem Weißen Haus für den Schutz des US-Wahlrechts demonstriert.

BEVERLY HILLS, CALIFORNIA - SEPTEMBER 30: Alyssa Milano attends Variety's Power of Women Presented by Lifetime at Wallis Annenberg Center for the Performing Arts on September 30, 2021 in Beverly Hills, California. (Photo by Emma McIntyre/Getty Images for Variety)
Alyssa Milano: Schauspielerin und Kämpferin für Freiheit und Gerechtigkeit (Bild: Emma McIntyre/Getty Images for Variety)

Alyssa Milano ist festgenommen worden. Die sozial engagierte Schauspielerin hatte am gestrigen Dienstag an einer Demonstration vor dem Weißen Haus in Washington D.C. teilgenommen. Mit mehr als 20 anderen Aktivisten setzte sich die 48-Jährige vor dem Amtssitz von Präsident Joe Biden für den Schutz des US-Wahlrechts ein.

Auf ihrem Twitter-Kanal bestätigte Milano ihre Festnahme. "Ich wurde gerade festgenommen, weil ich die Biden-Regierung und den Senat dazu aufgefordert habe ihre Mandate zu nutzen, um die Wahlrechte zu schützen", schreibt die "Charmed"-Darstellerin am Dienstag. Das Wahlrecht in den USA, fügt sie hinzu, dürfe nicht davon abhängen, wo man im Land lebe. Das Posting hat sie mit dem Hashtag "DontMuteOurVote" versehen, "die Stimmen dürfen nicht verstummen".

Was ist der politische Kontext?

In den Vereinigten Staaten haben in den vergangenen Monaten mehrere republikanisch geführte Bundesstaaten Änderungen im Wahlrecht vorgenommen, die nach Ansicht der Kritiker das Wählen erschweren sollen. Von den neuen Gesetzen profitierten die Republikaner, lautet ein Vorwurf. Denn mit den hohen Hürden würden vor allem Minderheiten von der Wahl abgehalten, die traditionell eher für die Demokraten abstimmen. Die Republikaner behaupten, die Reformen dienten dazu, Wahlbetrug zu erschweren.

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Auch Präsident Biden kritisiert das Vorgehen scharf. Die USA erlebten derzeit "einen breitangelegten Angriff auf das Wahlrecht", sagte er im Juli in einer Rede. "Wir haben es mit der größten Herausforderung für unsere Demokratie seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg zu tun". Der Demokrat verwies darauf, dass "allein in diesem Jahr [bis Mitte Juli] 17 Bundesstaaten 28 neue Gesetze beschlossen haben, die den Amerikanern das Wählen erschweren". Die US-Regierung und seine Partei würden sich den Bemühungen entschieden entgegenstellen.

Demokratie in Gefahr?

Das fordern auch die Aktivisten, die gestern vor dem Weißen Haus auf das drängende Problem aufmerksam machten. Veranstaltet wurde die Demonstration von der Non-Profit-Organisation People for the American Way. "Wir sind zum Weißen Haus gekommen", teilte deren Präsident Ben Jealous gestern auf Twitter mit, bevor auch er von der Polizei abgeführt wurde, "um Präsident Joe Biden eine klare Botschaft zu überbringen: Wir brauchen Handlungen, die der Dringlichkeit seiner Aussagen zum Wahlrecht entsprechen."

Alyssa Milano tat sich in der Vergangenheit immer wieder mit sozial-politischem Engagement hervor. Die Schauspielerin setzt sich für die Tierschutzorganisation PETA ebenso ein wie für den Meeresschutzverein Sea Sheppard. Auch für die MeToo-Bewegung erhebt sie immer wieder ihre Stimme. Zuletzt verfasste sie mit mehreren anderen Prominenten einen offenen Brief an die UN, in dem sie einen besseren Zugang zu COVID-Impfstoffen weltweit fordern. Beruflich ist es um Milano stiller geworden. Die Schauspielerin spielt zuletzt eine tragende Rolle in der Serie "Insatiable". Ihren Durchbruch hat sie in den 1980er Jahren mit der Sitcom "Wer ist hier der Boss?".

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