Der Equalizer holt zum finalen Schlag aus: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Von wegen Rente: Robert McCall (Denzel Washington) muss erneut zur Waffe greifen. (Bild: 2023 CTMG)
Von wegen Rente: Robert McCall (Denzel Washington) muss erneut zur Waffe greifen. (Bild: 2023 CTMG)

"Sophia, der Tod und ich", "Doggy Style" und die Rückkehr von Denzel Washington als todbringende Ein-Mann-Armee im Action-Thriller "The Equalizer 3": Das sind die Kino-Neustarts am 31. August.

40 Jahre hat sich Denzel Washington Zeit genommen, um zum ersten Mal eine Fortsetzung von einem seiner Filme zu drehen. Für "The Equalizer" machte er nach dem Erfolg von 2014 vier Jahre später allerdings eine Ausnahme und schoss, meuchelte und prügelte sich als brutaler Racheengel über die Kinoleinwand. Beide Filme kratzten an der 200-Millionen-Dollar-Marke - Grund genug, noch einen dritten nachzulegen, der nun in die Kinos kommt.

Außerdem neu im Kino: Charly Hübner feiert mit der Bestseller-Adaption "Sophia, der Tod und ich" sein Regiedebüt. Will Ferrell und Jamie Foxx sorgen hingegen als sprechende Hunde in der bissigen Komödie "Doggy Style" für Furore.

Selbst vor der Mafia schreckt Robert McCall (Denzel Washington) nicht zurück. (Bild: 2023 CTMG)
Selbst vor der Mafia schreckt Robert McCall (Denzel Washington) nicht zurück. (Bild: 2023 CTMG)

The Equalizer 3

Seine Frau: tot. Viele Weggefährten: ermordet. Und auch von vermeintlichen Freunden wurde Robert McCall (Denzel Washington) nicht nur einmal bitter enttäuscht. Grund genug für den einstigen US-Marine und verdeckten Ermittler der CIA, seine von Leichen gepflasterte Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen. Mit "Regierungsarbeit" habe er einst sein Geld verdient, jetzt sei er aber im Ruhestand, berichtet er in seiner neuen Heimat in der italienischen Provinz. Ganz schön vage, aber ein Mann der großen Worte war McCall schon in den ersten beiden "Equalizer"-Filmen nicht.

"Durch diese Menschen fange ich an zu verstehen, was wahrer Frieden ist" - endlich fühlt sich die einst todbringende Ein-Mann-Armee angekommen und akzeptiert. Weil die Action-Filmreihe aber auch bei ihrem dritten Ableger nicht zum charaktergetriebenen Dramastück mutiert, vermiest die Mafia McCall schon bald seinen Altersfrieden. "Ich mag es hier, das nimmt mir keiner weg", schreckt der schlagkräftige Senior selbst vor Drohungen gegenüber Gangsterbösewichten nicht zurück. "Neun Sekunden gebe ich dir, um über dein Schicksal zu entscheiden."

Was folgt, sind bleihaltige Auseinandersetzungen und Action bis zum Abwinken. Ob Korkenzieher, Glasscherben oder Baumarktartikel - bislang zeigte sich McCall nicht wählerisch in der Auswahl von Mordwerkzeugen. Auch im neuen Action-Thriller, den erneut Regisseur Antoine Fuqua ("Training Day") verantwortet, müssen Alltagsgegenstände - zur Not auch italienischer Vino - herhalten. Eines ist sicher: Wer es mit dem einstigen Auftragskiller mit stechendem Blick zu tun bekommt, den erwarten unsägliche Schmerzen und oft genug der Tod.

Entsprechend brutal, blutig und actionreich fällt der Abschied des Actionhelden aus. "Robert McCall, der Held aus der Arbeiterklasse, muss irgendwann die ganze Sache hinter sich lassen", erklärte Fuqua jüngst im Interview mit "Empire": "Er hat seinen Soll erfüllt." Wobei: So ganz ausschließen will der Filmemacher eine Weiterführung des "Equalizer"-Kosmos noch nicht. Gegenüber "NME" spekulierte er über die Möglichkeit einer Origin-Story samt digital verjüngtem Denzel Washington.

Roadtrip mit dem Tod (Marc Hosemann, Mitte): Reiner (Dimitrij Schaad) und Sophia (Anna Maria Mühe) warten auf den Zug. (Bild: DCM / Stephan Rabold)
Roadtrip mit dem Tod (Marc Hosemann, Mitte): Reiner (Dimitrij Schaad) und Sophia (Anna Maria Mühe) warten auf den Zug. (Bild: DCM / Stephan Rabold)

Sophia, der Tod & Ich

Schluss, aus und vorbei - das soll es wirklich gewesen sein? Reiner (Dimitrij Schaad) glaubt zunächst an einen Scherz, als ein blässlicher Mann (Marc Hosemann) an seiner Tür klingelt. Er stellt sich als Tod vor und eröffnet Reiner, er habe noch drei Minuten zu leben. "Unentdeckter Herzfehler, Ader platzt, fertig", so schnell gehe das, lautet der lakonische Kommentar des Sensenmannes. Zum Vollzug aber kommt es nicht, weil ausgerechnet Ex-Freundin Sophia (Anna Maria Mühe) dazwischenplatzt: "Du hast es vergessen? Den Geburtstag deiner Mutter?"

Was folgt, ist ein Roadtrip mit dem Tod auf dem Beifahrersitz, der ebenso kurzweilig-amüsant wie tiefgründig ausfällt. "Ich wollte nochmal in die Kneipe, ich wollte nochmal meinen Sohn sehen, ich wollte mir eigentlich noch eine neue Arbeitsstelle suchen", philosophiert Reiner über verpasste Chancen. Sein Ableben wird auch dadurch verzögert, dass sich der Tod plötzlich wohler im irdischen Leben fühlt, als er es je für möglich gehalten hätte. Blöd nur, dass ein zweiter Tod (Carlo Ljubek) danach trachtet, Reiners Leben endgültig ein Ende zu setzen.

MIt seinem Romanerstling "Sophia, der Tod & Ich" landete Sänger Thees Uhlmann 2015 einen vielbeachteten Erfolg. Den trockenen Humor gepaart mit lebensphilosophischen Fragen bannt nun Schauspieler Charly Hübner bei seinem Regiedebüt (Drehbuch: Lena May Graf) äußerst unterhaltsam auf die Kinoleinwand. Autor Uhlmann ist in dem teils makabren Drama zwar nicht zu sehen, steuerte allerdings den Titelsong "Egal was ich tun werde, ich habe immer an dich gedacht" bei.

Komisches Trio, von links: Sophia (Anna Maria Mühe), der Tod (Marc Hosemann) und Reiner (Dimitrij Schaad). (Bild: DCM / Niklas Marc Heinecke)
Komisches Trio, von links: Sophia (Anna Maria Mühe), der Tod (Marc Hosemann) und Reiner (Dimitrij Schaad). (Bild: DCM / Niklas Marc Heinecke)

Doggy Style

Schon der Titel des neuen Films von Regisseur Josh Greenbaum ist pure Provokation: "Doggy Style". Was man intuitiv eher in der latent schmuddeligen und spärlich ausgeleuchteten Ecke einer Videothek bei den Erwachsenenfilmen vermuten würde, will als bissige Parodie auf die Fülle an herzerwärmenden Hundefilmen verstanden werden. Herauskommt eine ziemlich ungehobelte Komödie voll pubertärem Humor, sprechenden Hunden und definitiv nicht jugendfreien Witzeleien. Wirft man einen Blick hinter die Kulissen von "Doggy Style" mag das kaum verwundern, zeichneten die Verantwortlichen doch schon für Krawallkomödien wie "Ted" und "21 Jump Street" verantwortlich.

"Fresse, du scheiß Köter!": Sein Hund Reggie (im Original gesprochen von Will Ferrell) ist für Doug (Will Forte) weniger bester Freund, denn lästiges Anhängsel. Doch der Border Terrier ist fest davon überzeugt, von seinem Herrchen geliebt zu werden. Erst als der Vierbeiner zum wiederholten Male ausgesetzt wird, öffnet ihm der selbstbewusste Straßenhund Bug (Jamie Foxx) die Augen. Gemeinsam fassen sie einen schweinischen Racheplan: Sie wollen Doug um sein bestes Stück erleichtern.

Bis zur Entmannung des herrischen Hundebesitzers warten freilich noch diverse Abenteuer auf die Vierbeiner. Gemeinsam rammeln sie etwa eine Armada an Gartenzwergen oder verfallen nach dem naiven Kosten von Pilzen einem halluzinogenen Rausch. Subtilen Humor sollte man bei "Doggy Style" entsprechend nicht erwarten. Wer aber Witze unter der Gürtellinie verträgt, dürfte sich in dem Film amüsieren.

Sein Hund Reggie geht Herrchen Doug (Will Forte) eigentlich nur auf die Nerven. (Bild: 2023 Universal Studios)
Sein Hund Reggie geht Herrchen Doug (Will Forte) eigentlich nur auf die Nerven. (Bild: 2023 Universal Studios)